Wiener Linien brauchen dringend Straßenbahnfahrer
Von Bernhard Ichner
Weil den Wiener Linien Straßenbahnfahrer fehlen, fallen immer wieder Züge aus. Vereinzelt müssen die Fahrgäste deshalb bis zu einer halben Stunde warten. Besonders augenscheinlich sei das auf der Linie 62 zwischen Karlsplatz und Lainz, berichtet die Presse. Die Personalknappheit werde vom Zentralbetriebsrat bestätigt.
Zudem habe sich die Zufriedenheit des Personals verschlechtert, wie eine interne Mitarbeiterumfrage zeige. So sank etwa der Wert für die Attraktivität des Arbeitgebers („Wenn ich mich heute nochmal entscheiden müsste, würde ich wieder die Wiener Linien als Arbeitgeber wählen“) im Vergleich zu 2016 um zwölf Prozentpunkte auf 55 Prozent.
Und auch die Kennzahl zum Mitarbeiterengagement (Aussagen wie „Ich bin motiviert, in der Arbeit mein Bestes zu geben“) ist zwischen 2016 und 2019 um sechs Prozentpunkte auf 73 Prozent gesunken.
300 neue Bim-Fahrer
Bei den Wiener Linien bestätigt man zwar sowohl denn Ausfall vereinzelter Fahrten als auch den gestiegenen Personalbedarf aufgrund von Netzausbau und Intervallverdichtungen. Eine Unternehmenssprecherin verweist aber auf "99,2 Prozent Zuverlässigkeit - das bedeutet, dass wir 99,2 Prozent der geplanten Kilometer gefahren sind". Auf besagter Linie 62 sei innerhalb eines ganzen Monats nur fünf Mal eine Garnitur ausgefallen - was man bei den Wiener Linien "nicht so aussagekräftig" findet. Zumal es auch verschiedene Gründe dafür gäbe, dass eine Straßenbahn nicht fahren kann. Ein häufiger seien Falschparker.
Um den Personalbedarf zu decken, werden heuer 300 neue Straßenbahnfahrer eingeschult. Um den Dienst attraktiver zu machen, werden auch Teilzeitmodelle angeboten.
Besagte Mitarbeiterumfrage sei ein klarer Arbeitsauftrag, um intern Verbesserungspotenzial auszuloten.