Chronik/Wien

FPÖ Wien: "Gesundheitssystem steht kurz vor dem Zusammenbruch"

Heftige Debatten brachte am Montag die Sondersitzung des Gemeinderats zu den Wiener Spitälern. Sie war wie berichtet auf Verlangen der FPÖ einberufen worden.

„Die Wiener Roten tragen unser Gesundheitssystem zu Grabe“, wettert FPÖ-Gemeinderat Wolfgang Seidl angesichts der in seinen Augen endlosen Liste an Problemen: „Von ganzen 37 Wassereintritten im ohnedies schon krisengebeutelten KH Nord, über einen dramatischen Fachärztemangel und einen gefährlichen Notstand im Pflegebereich, bis hin zu geschlossenen OP-Sälen und stundenlangen Wartezeiten in Ambulanzen.“ Laut Seidl würde nach dem Versagen der gescheiterten SPÖ-Gesundheitsstadträtinnen Sonja Wehsely und Sandra Frauenberger nun Peter Hacker diese „rote Tradition“ nahtlos fortsetzen. Kurzum: „Das Wiener Gesundheitssystem steht kurz vor dem totalen Zusammenbruch

Neos-Klubchef Christoph Wiederkehr erwähnt die Risikoabschätzung des KAV, die nur durch ein Versehen öffentlich wurde und in der sich hunderte Millionen Euro finden, die dem Krankenanstaltenverbund in den nächsten Jahren fehlen würden (der KURIER berichtete).

„Wichtige Neubauten, Personalaufstockungen, ja sogar die Valorisierungen der Gehälter stehen auf mehr als wackeligen Beinen. Zu allem Überfluss rechnet der KAV beim Kostendämpfungs-Programm Dreiklang mit 60 Millionen Mehrkosten“, sagt Wiederkehr.

Gesundheitsgipfel gefordert

„Unsere Stadt braucht möglichst rasch einen Gesundheits- und Pflegegipfel. Alle relevanten Player im Wiener Gesundheitssystem und die politischen Parteien gehören an einen Tisch“, fordern die ÖVP-Mandatarinnen Ingrid Korosec und Caroline Hungerländer.

Die SPÖ lässt sich die geballten Attacken von allen Seiten nicht gefallen: „20 Prozent aller Patientinnen in Wiens Spitälern sind Gast-Patienten. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Kein anderes Bundesland bietet eine derartige Dichte an hochspezialisierten und guten aber auch teuren Leistungen an“, betont Gemeinderätin Claudia Laschan.

„Unsere Krankenhäuser sind nicht ohne Grund attraktiv für Patienten. So wurden in den vergangenen Jahren eine Fülle von Investitionsprojekten - im Übrigen die meisten davon einstimmig - beschlossen, welche die Gesundheitsversorgung und ihre Leistungen nochmals erheblich aufwerten.“