Chronik/Wien

Wiener Ballsaison 2024: Das Publikum wird jünger

Es ist wieder soweit: Kommende Woche wird die Ballsaison mit Faschingsbeginn (11. November) feierlich eröffnet. Mit der traditionellen Quadrille am Graben wird auch heuer die Saison eingeläutet.

Was dieser Auftakt für Erwartungen mit sich bringt und welche Bedeutung die mehr als 450 Bälle mittlerweile für das Wiener Image haben, erläuterte die Wirtschaftskammer Wien (WKW) am Donnerstagvormittag in einer Pressekonferenz.

Über eine halbe Million Ballgäste

"Wir können einmal mehr von einer hervorragenden Saison mit mehr als einer halben Million Gästen ausgehen", erklärt Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKW. 

Besonders erfreulich sei zudem der Anteil an jungen Menschen unter 25 Jahren, die Interesse an den Veranstaltungen zeigen. Dieser steige nämlich laut einer durchgeführten KMU-Studie merklich an.

Das Ballklientel stammt vor allem aus Wien. Aber auch aus den Bundesländern und dem Ausland reisen zahlreiche Menschen an, um Teil des Erlebnisses zu werden, so Grießler. 

"Visitenkarte Wiens"

Die Bälle seien eine Visitenkarte Wiens und tragen maßgeblich zum Tourismus der Stadt bei. Vor allem zu Beginn des Jahres seien die Nächtigungen gewöhnlich rückläufig gewesen, was sich durch die Bälle verbessert habe, so Grießler.

190 Millionen Euro Umsatz

Und für dieses Erlebnis greifen die Gäste auch gerne in die Tasche: 365 Euro haben die Besucherinnen und Besucher laut einer Studie im Durchschnitt in ihrem Ballbudget. 

Das ist eine Steigerung um 45 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Mehr als die Hälfte des Budgets (61 Prozent) fließt in die Veranstaltung selbst - sprich etwa für Ballkarten, Tischreservierungen und Verpflegung vor Ort. Die restlichen 39 Prozent gehen für die Vorbereitung, also Styling und Garderobe drauf.

Die Gäste sind aber nicht die Einzigen, die von den durchtanzten Nächten profitieren: "Die Ballsaison ist für die Wiener Unternehmen ein entscheidender Umsatzbringer", sagt Maria Neumann, Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk in der WKW. Rund 190 Millionen Euro werden in der durch die Wiener Bälle umgesetzt.

  • Zuckerbäckerball, 16. Jänner 2025
     
  • Wiener Philharmonikerball, 23. Jänner 2025
     
  • Wiener Jägerball, 27. Jänner 2025
     
  • Kaffeesiederball, 21. Februar 2025
     
  • Wiener Opernball, 27. Februar 2025

Die fünfte Jahreszeit

Intensiv beteiligt daran sind in der "fünften Jahreszeit der Textilbranche" Schuh- und Kleidermacher. Zudem ist die Nachfrage auch bei Visagisten und Friseuren, Nageldesignern, Juwelieren sowie Putzerei und Taxibranche groß, erklärt Neumann weiter. 

Auch das Floristenhandwerk boome in der Ballsaison: "Jeder Ballsaal lebt von der Dekoration. Blumenarrangements sind dadurch wichtige Bestandteile jeder Veranstaltung."

Was man trägt

Neben der Deko ist aber vor allem eines essenziell: Ein gutes Outfit. Was trägt man also in der Saison 2024/25?

"Schwarze Kleider sind natürlich weiterhin ein Must-Have", erklärt Neumann. Neben dem Klassiker seien Royalblau und ein tiefes Smaragdgrün im Trend. Ergänzt wird die Farbpalette von zarten Rosa- und Lilatönen.

Auch der "Umbau" von geliebten Kleidungsstücken oder sogar Hochzeitskleidern beim Schneider des Vertrauens seien beliebt.

Kleidungsrichtlinien der Veranstalter, wie etwa der Frack beim Opernball, seien jedenfalls einzuhalten. "Aber prinzipiell soll man natürlich anziehen, was man mag und wie man sich wohlfühlt", so Neumann.