Chronik/Wien

Warum die Reichsbrücke am Sonntag nicht einstürzt

"Neuer Alarm um Wiener Reichsbrücke" titelte die Kronen Zeitung am Donnerstag. Drei Tage vor dem Wien-Marathon, für den sich 42.000 Teilnehmer angemeldet haben, stellt der reißerische Blattaufmacher eine Parallele zum tragischen Einsturz der Reichsbrücke am 1. August 1976 her. Damals war ein Todesopfer zu beklagen.

Alle Inhalte anzeigen
Basis für die Schauergeschichte ist ein 85-seitiger Prüfbericht des Wiener Stadtrechnungshofs, der am Donnerstag veröffentlicht wird. Darin wird kritisiert, dass die Pfeiler der 1980 wiedereröffneten 865 Meter langen Reichsbrücke 36 Jahre nicht ausreichend kontrolliert worden seien. Seitens des Wiener Magistrats beruhigt man jedoch: "Die Brücke ist sicher", die Marathonläufer müssten sich keine Sorgen machen.

Mittels Echolot überprüft

Laut Rechnungshof wurden die Überprüfungen der Brückenpfeiler "nicht im erforderlichen Umfang und in der erforderichen Tiefe durchgeführt", man habe sich auf den Bereich ober Wasser beschränkt.

Hermann Papouschek, Chef der Brückenbauabteilung MA 29, versicherte der Krone, dass man den Empfehlungen des Rechnungshofs zwar Folge leisten wolle. Mittels Echolots sei aber sehr wohl "zyklisch kontrolliert worden, ob bei den Pfeilern Unterspülungen möglich sind". Auch die zuständige grüne Vizebürgermeisterin, Maria Vassilakou sagt, alle notwendigen Maßnahmen befänden sich in Umsetzung.