Chronik/Wien

Toter in Wiener Kühltruhe starb in Niederösterreich

Der Fund einer völlig verwesten Leiche in einer Tiefkühltruhe in Wien-Floridsdorf sorgte im vergangenen Oktober für Aufsehen. Nur weil der Strom ausgefallen war, der Inhalt der Truhe auftaute und sich ein unsagbarer Gestank im Kellerabteil des Hauses in der Mengergasse ausbreitete, wurde der Fall bekannt. Ein Mieter gab an, dass sein Freund, der zeitweise bei ihm gewohnt haben soll, gestorben sei. Er habe Panik bekommen und sei überfordert gewesen – also habe er die Leiche eingefroren. Doch jetzt stellt sich heraus: Gestorben ist der 42-jährige Österreicher gar nicht in der Wiener Wohnung – sondern in Niederösterreich.

Transport nach Wien

Konkret soll der Österreicher in einer Wohnung im südlichen Niederösterreich gestorben sein. Angeblich eines natürlichen Todes, wie der 45-jährige Freund beteuerte. Er war dabei, als der Mann starb.

Alle Inhalte anzeigen

Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ermittelt gegen den Mann wegen unterlassener Hilfeleistung und Störung der Totenruhe, bestätigt Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Beschuldigte befindet sich auf freiem Fuß. Doch wie die Leiche des Mannes dann nach Wien transportiert wurde – und vor allem warum, das ist vorerst noch unklar. Die sterblichen Überreste des 42-Jährigen waren jedenfalls in Plastiksäcke verpackt.

Gutachten fehlt noch

Und auch die Todesursache dürfte noch nicht feststehen. Zwar ergab sich kein Anfangsverdacht, dass es sich um Mord oder Totschlag handeln könnte. Dennoch: Die Staatsanwaltschaft erwartet noch das schriftliche Obduktionsgutachten. Es dürfte voraussichtlich erst im kommenden Jahr vorliegen. Der Zustand der menschlichen Überreste erschwerte diese Arbeit enorm. Die Polizei sprach zuerst davon, „eine Masse vorgefunden“ zu haben.

Alle Inhalte anzeigen

Der 45-jährige Verdächtige ist ein gebürtiger Bulgare, arbeitete in der IT-Branche. Weil er delogiert werden sollte, wurde der Strom zu seiner Wohnung abgeschaltet. Auch die Kühltruhe im Kellerabteil des Mieters war betroffen. Der Inhalt taute deshalb auf, ein massiver Gestank breitete sich aus. Zwei Bewohner wählten schließlich den Polizei-Notruf – so kam der Fall ins Rollen.

 

Alle Inhalte anzeigen