Tiergarten Schönbrunn: Nachwuchs bei bedrohten Nutztierrassen
Innerhalb von nur einer Woche haben am Tirolerhof gleich mehrere Jungtiere das Licht der Welt erblickt. Insgesamt neun kleine Tauernschecken Ziegen, zwei Tiroler Steinschafe und ein kleines Kärntner Brillenschaf wurden geboren. „Die kleine Rasselbande ist schon sehr aktiv und erkundet neugierig ihre Umgebung. Den Tieren geht es gut und es wird viel gekuschelt. Bei uns am Hof ist jetzt also richtig viel los, worüber wir uns sehr freuen“, sagt Tierpfleger und Revierleiter Gerold Vierbauch.
Ausgerottet
Die Tauernschecken Ziege galt bereits in den 1960er-Jahren als ausgerottet und ist, wie auch das Tiroler Steinschaf, noch immer gefährdet. Das Kärntner Brillenschaf wurde zugunsten von reinweißen Bergschafen fast völlig verdrängt.
„Es ist uns ein wichtiges Anliegen, diese alten, österreichischen Nutztierrassen bei uns zu halten und unsere Besucherinnen und Besucher auf ihre Gefährdung aufmerksam zu machen. Mit gezielter Erhaltungszucht wollen wir den Genpool und somit das Weiterbestehen dieser mittlerweile selten gewordenen Haustierrassen sichern“, sagt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Am Tirolerhof versucht man moderne Landwirtschaft und Tradition an einem Ort zu vereinen.
Wiederaufbau
Der denkmalgeschützte Hof stammt aus dem Jahr 1722 und stand ursprünglich in Brandenberg in Tirol. Der Tiergarten hat den Bauernhof abgetragen und im Jahr 1994 Stück für Stück in Schönbrunn wiederaufgebaut. Mittlerweile ist er wohl der meistbesuchte Bauernhof Österreichs – in der Wiener Großstadt.