Chronik/Wien

Studie: Wien macht Urlaub in den eigenen vier Wänden

Zuhause ist es doch am schönsten. Das denken sich immer mehr Wienerinnen und Wiener: Wie eine Studie der Wirtschaftskammer Wien (WKW) und KMU Forschung Austria ergab, bleibt jede fünfte Person im Sommer  in Wien. 

Insgesamt zwei Drittel verbringen ihren Urlaub zumindest teilweise daheim. 

Der Trend also ganz klar: Statt Urlaub am Meer gibt es eine „Staycation“ in der Heimat. Was das heißt? „Die eigenen vier Wände sind das beliebteste Feriendomizil der Wiener“, sagt Markus Grießler, WKW-Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft bei  einer Pressekonferenz am Dienstag.

Das liege unter anderem daran, dass Wien nicht nur für Touristen, sondern auch für die Bevölkerung viel zu bieten habe. Urbanes Lebensgefühl sei leicht kombinierbar mit Zeit im Grünen. 

Vielseitiges Angebot

Die Studie „Summer in the City 2024“ hat deshalb auch abgefragt, was die Wienerinnen und Wiener während der Sommermonate in der Stadt  unternehmen. Freunde und Familie zu treffen, steht für knapp zwei Drittel  (65 Prozent) an. Jede zweite Person (52 Prozent) gibt „Essen und Kulinarik“ als Freizeitaktivität an. Auch die Natur wird gerne genutzt: So verbringen 46 Prozent ihre Zeit  in Parks und Gärten der Stadt oder unternehmen Wanderungen (43 Prozent). Beliebte Zeitvertreibe sind auch Heurigen-, Schanigarten oder Freibadbesuche.

Neben der Gastronomie hebt Grießler das Kulturangebot, wie etwa den Opernsommer im Oberen Belvedere hervor: „Es werden laufend Anreize geschaffen, die Wien nicht nur für Touristen attraktiver machen.“ Die Stadt könne man im „Heimaturlaub“ mit anderen Augen kennenlernen, wie durch Stadtführungen oder Museumsbesuche. 

So könne beispielsweise auch der Alltagstrott  verhindert werden.

Wie die Wienerinnen und Wiener urlauben
Während 20 Prozent Wien   nicht verlassen, verbringt ein Drittel   den Urlaub außerhalb der Stadtgrenzen. 47 Prozent wollen im Sommer hingegen das beste aus beiden Welten genießen: Ein Teil des Urlaubs wird in Wien, ein Teil außerhalb verbracht.

Wo es  für sie hingeht
Wer Wien verlässt, bereist in 55 Prozent der Fälle ein anderes österreichisches Bundesland. 47 Prozent fahren ans Mittelmeer, 
7 Prozent zieht es in andere Länder, wie etwa die Nachbarn Deutschland und Ungarn. 

Mehr fürs Budget

„Gerade die große Zahl derer, die sowohl wegfahren als auch in Wien ihre Urlaubszeit verbringen, zeigt, dass Wien mit anderen Angeboten mithalten kann und den Vorteil bietet, dass man hier keine Zusatzkosten für Anreise und Unterbringung hat“, ergänzt WIFO-Ökonom Oliver Fritz. „So bekommt man unter dem Strich mehr Urlaubserlebnis für das eigene Urlaubsbudget.“ 

Die Kosten und die Teuerung seien nämlich durchaus Gründe für die Wiener Bevölkerung, den Urlaub zuhause zu verbringen, sagt Grießler. Explizit erhoben wurde das Thema jedoch nicht.

Über die Ergebnisse zeigt sich auch Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) erfreut: „Dies unterstreicht die Attraktivität von Wien als Urlaubsziel und bestätigt die Bemühungen der Wiener Stadtregierung, die Lebensqualität in der Stadt kontinuierlich zu verbessern.“