SPÖ-Parteijugend will den roten Planeten erobern
Von Josef Gebhard
Beim Parteitag der Wiener SPÖ am 27. April, dem ersten mit Parteichef Michael Ludwig, geht es nicht nur um personelle Neubesetzungen, sondern auch um inhaltliche Weichenstellungen. Viele der Anträge, über die die rund 1000 Delegierten abzustimmen haben, stehen im Zeichen der scharfen Abgrenzung zur türkis-blauen Bundesregierung, allen voran bei der Mindestsicherung und beim Thema Arbeitszeit.
Nicht im innenpolitischen Hickhack verlieren will sich indes die Junge Generation, die sich in einem ihrer Anträge für eine bemannte europäische Marsmission „in naher Zukunft“ stark macht. "Wir sind die einzige Spezies auf unserem Planeten, die durch die Evolution den Verstand zu Erforschung des Weltalls erhalten hat – nutzen wir ihn", heißt es in dem Antrag. Es gehe auch darum, "den Menschen zu einem übergeordneten Sinn, echtem Abenteuergeist, endlosem Wissensdurst und auch Sendungsbewusstsein zu verhelfen".
Allzu kontroverse Debatten erwarten Parteiinsider diesmal aber nicht. Ganz anders als noch vor zwei Jahren: Damals sorgte der Antrag der Sektion 8, Entnahmeboxen von Gratis-Zeitungen im öffentlichen Raum zu verbieten, für stundenlange Debatten. Der Antrag wurde letztlich in einer Arbeitsgruppe verräumt. Diesmal will die Sektion 8 unter anderem einen Antrag einbringen, in dem sie ein Nein zur umstrittenen vom Innenminister angedachten Sicherungshaft fordert.