Chronik/Wien

So viel gibt die Stadt Wien für ihre Werbekampagnen aus

Um das neue rot-pinke Projekt zu feiern, hat Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) am Dienstag sogar seine eigene Parteichefin als Verstärkung geholt – was in dieser Form noch nicht vorgekommen ist. Beate Meinl-Reisinger preist denn auch den erstmalig veröffentlichten Wiener Kommunikationsjahresbericht als „Meilenstein“, der „Maßstäbe setzt“.

Der Bericht für 2021 weist Projekte des Presse- und Informationsdienstes sowie Informations- und Kommunikationskampagnen der Stadt aus. Letztere summierten sich im Vorjahr auf 31,8 Millionen Euro.

Ein Beispiel: Die Kampagne zu „Alles gurgelt!“ wurde etwa damit begründet, dass Bürger im Zuge der Bekämpfung der Corona-Pandemie über das Programm informiert und zur Teilnahme motiviert werden müssen. Die Kosten für die dafür getätigte Medienschaltungen beliefen sich auf 1,8 Millionen Euro. Weitere 405.000 Euro machten Kosten für Kreativagenturen, Produktionsdienstleister sowie Rechte aus.

Lücken im Bericht

Manche großflächige Kampagnen suche man aber vergeblich, kritisiert der grüne Klubobmann David Ellensohn Lücken im Bericht. So zum Beispiel jene, die die Stadt im Vorjahr hochgefahren hat, um die Vorzüge der umstrittenen Stadtstraße und des Lobautunnels anzupreisen. Ellensohn wünscht sich zudem eine Offenlegung, wie viel jedes einzelne Medium an Inseratengeldern bekommen hat.

Letzteres soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, betont Wiederkehr. Die von der ÖVP erhobene Kritik an den im Bundesländer-Vergleich enorm hohen Inseraten-Ausgaben Wiens lässt er nicht gelten: „Dank uns Neos ist es gelungen, in den vergangenen eineinhalb Jahren 25 Millionen Euro einzusparen“, wie er vorrechnet.