Sechs Verletzte bei Demo der Identitären
Von Julia Schrenk
Pünktlich um 13 Uhr marschierten am Samstag am Columbusplatz in Favoriten rund 300 Identitäre auf. Mit ihrem Protest wollen sie „den großen Austausch stoppen“ und „ein deutliches Zeichen des Protestes gegen jene Politiker, welche für die herrschende Asyl- und Masseneinwanderungspolitik“ und gegen „Multikulti“ setzen. Schließlich sei man schon bald „eine Minderheit im eigenen Land“.
Zu den 300 Identitären gesellten sich am Samstag auch rund 500 Gegendemonstranten der „Antifaschistischen Aktion“ und der „Offensive gegen Rechts“. Sie wollten den Marsch der Identitären vom Columbus- bis zum Reumannplatz zum Teil mit Sitzblockaden verhindern. Beim Zusammentreffen beider Gruppen im 10. Bezirk ist es laut Polizei zu Zwischenfällen gekommen. Mehrere Personen wurden verletzt. Gegen 14 Uhr löste sich die Demonstration in Favoriten auf – allerdings zog die Identitärebewegung in Richtung Praterstern weiter, gefolgt von der Antifa.
Tumult
Am Praterstern kam es dann laut Polizei zu einem „blitzartigen Aufeinandertreffen“ beider Demonstrationsgruppen, das in einer Schlägerei endete. Nachdem sich der Tumult dort wieder aufgelöst hatte, zogen die Identitären weiter ins Gasthaus„Das Alpendorf“ im Prater. Dort kam es erneut zu einem Zusammentreffen: Die Identitären saßen im Wirtshaus, die Antifa demonstrierte davor.
Die Polizei musste mit WEGA-Beamten einschreiten. Insgesamt wurden sechs Personen verletzt, darunter vier Polizisten. Es kam zu mehreren Identitätsfeststellungen, außerdem wurden mehrere Personen angezeigt.
Auch beim ersten Aufmarsch der Identitären im Mai des Vorjahres war es zwischen Teilnehmern der Gegen-Demonstration und der Polizei zu teils gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Es kam zu mehreren Festnahmen, einige Personen wurden verletzt.