Chronik/Wien

Schokomuseum geplant: Lindt zieht im Kursalon Hübner ein

Es werde das letzte Sommerfest im Kursalon Wien, steht in der Einladung zum Charity-Clubbing „Oh what a Night“ am 19. September zugunsten Licht ins Dunkel und Pink Ribbon. Und zwar nicht das letzte Sommerfest der Saison, sondern generell. Denn, ist auch zu lesen,  der Kursalon Hübner soll in ein Schokomuseum umgewandelt werden.  

Der neue Pächter des geschichtsträchtigen Gebäudes im Wiener Stadtpark ist die Schweizer Firma „Lindt & Sprüngli“, insbesondere bekannt durch ihre goldenen Schokohasen.

Im Juni wurde die Zusammenarbeit dingfest gemacht. „Wir arbeiten nun an dem gemeinsamen Ziel, den Kursalon wieder für eine hochwertige lokale und internationale touristische Nutzung zu öffnen und speziell unter Wahrung des Charakters des Stadtparks zu altem Glanz zurückzuführen“, erklären Katharina Daimer und Astrid Hübner, Geschäftsführerinnen des Kursalons, in einem gemeinsamen Statement. 

Letzter Puzzlestein gefunden

Seit Jahren schon werde an der „komplexen planerischen und baulichen Umgestaltung des Kursalons gefeilt. Mit dem neuen Pächter habe man nun den „letzten Puzzlestein im Gesamtkonzept“ gefunden. 

Interaktive Ausstellung

Das zukünftige touristische Zugpferd soll eine interaktive Ausstellung über die Geschichte und Herstellung von Schokolade beinhalten, Besucherinnen und Besucher sollen in einer Schokoladen-Werkstatt selbst eigene Kreationen herstellen können. 

Ein Café mit großzügiger Terrasse und ein Spielbereich für Kinder ist ebenso geplant wie ein Lindt-Shop. 

Noch befinde man sich aber in der Konzeptionierung. Man freue sich darauf, einheimischen und internationalen Gästen „die Faszination für Schokolade näherzubringen“, erklärt Ali Kulein, Geschäftsführer von Lindt & Sprüngli Österreich über das „für Wien einzigartige Projekt.“  

Kursalon Hübner
Die Stadt Wien erbaute den Kursalon Hübner im Wiener Stadtpark in den Jahren 1865 bis 1867.  Johann Strauss (Vater) brachte hier seinen  berühmten Radetzkymarsch zur Uraufführung. Auch Johann Strauss (Sohn) zelebrierte im Kursalon große Erfolge. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich das Renaissance-Palais unter dem damaligen Pächter Hans Hübner zu einem Kaffeehaus mit Musikpavillon

Lindt & Sprüngli
Das Schweizer Traditionsunternehmen „Lindt & Sprüngli“ hat seine Wurzeln in Zürich und ist mehr als 175 Jahre alt.  Die nach eigener Aussage zartschmelzende Schokolade wird an  zwölf eigenen Produktionsstandorten in Europa und den USA hergestellt

 

Ganz so einzigartig ist es allerdings nicht. In Liesing gibt es bereits ein Schokomuseum von der Confiserie Heindl (23., Willendorferg. 2). Bis Schokotiger auch im Stadtpark auf ihre Kosten kommen,  wird es aber ohnehin noch etwas dauern. Die Eröffnung ist erst für 2027 geplant. 

Aufwendige Renovierung

Das liege unter anderem an der aufwendigen Renovierung, „die mit besonderem Augenmerk auf die Wahrung der historischen Elemente des Gebäudes vorgenommen wird“. Der  Kursalon soll dabei Richtung Stadtpark geöffnet werden. Exklusive Events sollen aber auch weiterhin in Teilen des Objektes möglich sein. Vielleicht ist September also doch nicht das letzte Charity-Clubbing.