Chronik/Wien

Robbenbaby Alada ist tot

Im Tiergarten Schönbrunn gibt es wieder einen tragischen Todesfall zu vermelden. Die weibliche Mähnenrobbe Alada, die erst am 6. Juli 2013 zur Welt gekommen ist, musste am 5. August eingeschläfert werden. "Der Grund für den Tod der vier Wochen alten Babyrobbe war ein angeborener Herzfehler", sagte Zoo-Tierarzt Folko Balfanz im KURIER-Gespräch. Die gleiche Ursache war 2011 auch für den Tod der Babyrobbe Diego verantwortlich. „Der Krankheitsverlauf von Alada ähnelt dem von Diego, der ebenfalls wegen eines Herzproblems eingeschläfert werden musste." Warum beide Jungtiere diesen Herzfehler hatten, wisse man noch nicht. Die kleine Alada ist somit die fünfte Mähnenrobbe, die in den vergangenen zwei Jahren verstorben ist.

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Aladas Mutter hatte die Kleine bereits nach ein paar Tagen nicht mehr gesäugt und so wurde sie rund zwei Wochen mit der Hand aufgezogen. "Wenn eine Mutter in freier Wildbahn ihr Junges verstößt, ist es in zwei Tagen tot", erklärt Balfanz. „Sie nahm kontinuierlich an Gewicht zu und zeigte ein normales Allgemeinbefinden. Am 4. August traten plötzlich gesundheitliche Probleme auf. Das geht von einem Tag auf den anderen und mann kann nichts machen."Der Gesundheitszustand der Robbe verschlechterte sich trotz fachtierärztlicher Behandlung zunehmend und sie musste letztendlich leider eingeschläfert werden“, so Balfanz. "Es ist natürlich sehr mühsam und traurig, wenn man vier Wochen Arbeit und Gefühle investiert - letztlich für nichts."

Ein Zusammenhang zwischen dem Tod der beiden Robbenbabys bestehe laut Balfanz nicht. "Es war einfach Pech. Ein Herzfehler kommt bei Robben häugfig vor." Die beiden Jungtiere hatten den selben Vater, Commandante. Über die mögliche Ursache diskutieren die Fachtierärzte des Tiergarten Schönbrunn nun mit internationalen Experten. Aladas Mutter Kelo geht es indes gut und sie befindet sich bei der Gruppe.

TBC als Hauptproblem

Das größere Problem sieht Tierarzt Balfanz aber bei dem kürzlich aufgetretenen Bakterium. Im Mai mussten die zwei Mähnenrobben-Weibchen Carmen und Stella wegen einer Tuberkulose-Erkrankung eingeschläfert werden. "Das Bakterium ist nicht behandelbar. Wir haben nach Rücksprache mit der Europäischen Vereinigung der Zoo- und Wildtierärzte (EAZWV) die Anordnung bekommen, die beiden Tiere einzuschläfern, um die restlichen Tiere nicht zu gefährden", sagte Balfanz. Nun wird alle sechs Monate der gesamte Robbenbestand untersucht.

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Derzeit gibt es in Schönbrunn drei Mähnenrobben. JungtierLunita, das Weibchen Kelo und des Männchen Commandante sind bei bester Gesundheit. Lunitas Mutter Enya ist im Herbst vergangenen Jahres an chronischer Herzschwäche gestorben. Balfanz ortet kein grundsätzliches Probleme wegen der jüngsten Todesfälle. "Man muss sich nur entscheiden, will man den Mähnenrobbenbestand auflösen oder nicht." Mähnenroben sind prinzipiell nicht gefährdet, der weltweite Bestand sei groß genug.