Chronik/Wien

Rechts, zwo, drei: Zittern vor Strache am Akademikerball

Compliment zum Partner, Compliment zum gegenüberstehenden Paar, Chaine Anglaise zum fremden Platz – diese Worte werden kommenden Freitag gegen Mitternacht durch die Wiener Hofburg schallen, wenn die Burschenschaften des Landes am Akademikerball die Quadrille tanzen.

Möglicherweise wird den Tänzern dabei ein Paar gegenüberstehen, dem sie eher ungern ein „Compliment“ machen würden.

Der ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hatte bereits im November angekündigt, samt Ehefrau Philippa auf dem Ball der Korporierten feiern zu wollen. Doch während er in den vergangenen Jahren noch der Festredner war und den Ball eröffnete, wird er heuer nicht zu Wort kommen. Auch sein Platz in der ersten Loge, bei Ballorganisator und Wiener FPÖ-Gemeinderat Udo Guggenbichler, ist heuer wohl für Norbert Hofer ( FPÖ) reserviert sein.

„Ich weiß nicht, ob Heinz-Christian Strache zum Ball kommen wird, ich habe selbst aus den Medien von seiner Absicht erfahren. Damals war er aber noch FPÖ-Mitglied. Es ist jedenfalls so, dass die Karten für unseren Ball im Internet erhältlich sind und daher jeder kommen kann, der möchte“, sagt Ballorganisator Guggenbichler.

Als DAÖ-Chef zum FPÖ Ball?

FPÖ-Mitglied ist Strache heuer zwar nicht mehr, möglicherweise aber schon die Nummer Eins einer anderen Partei. Einen Tag vor dem großen Tanz wird er nämlich als „Gastredner“ bei der FPÖ-Abspaltung DAÖ (Die Alternative für Österreich) auftreten.

Schon vor Weihnachten kündigte der Ex-FP-Chef an, während der Feiertage über sein politisches Comeback nachdenken zu wollen.

Karten gekauft hat auf jeden Fall schon ein anderer umstrittener Rechter: Martin Sellner, Kopf der als rechtsextrem eingestuften Identitären Bewegung, wird auch heuer wieder Gast sein. Sellner betont gerne, dass er Mitglied einer Burschenschaft ist, will aber nicht sagen von welcher.

Innerhalb der FPÖ ist Sellner umstritten. Trotzdem wird er wohl bei weitem nicht für so großes Aufsehen sorgen, wie das Ehepaar Strache es würde.