Chronik/Wien

Prozess gegen Teichtmeister wird von Demo begleitet

Schauspieler Florian Teichtmeister wird am Dienstag vor Gericht von vielen Menschen erwartet. Nicht nur die Medien werden in den Großen Schwurgerichtssaal des Landesgerichts Wien stürmen. Auch die Zahl der interessierten Zuhörer dürfte beträchtlich sein. Zudem findet gleichzeitig zur Verhandlung eine Kundgebung mit dem Titel „Hände weg von unseren Kindern“ beim Landesgericht statt.

„Es wird noch Überraschungen geben“, hieß es im Vorfeld des Prozesses immer wieder. Eine wurde am Tag vor dem Gerichtstermin bekannt: Teichtmeister, der wegen Besitzes und Herstellung von Kindesmissbrauchsdarstellungen angeklagt ist, bekommt weitere juristische Unterstützung.

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Im Gerichtssaal wird ihm nicht nur Anwalt Philipp Wolm zur Seite stehen, sondern auch der erfahrene Kollege Rudolf Mayer. Er wird auch das Plädoyer für den 43-jährigen Schauspieler halten. Mayer hatte in der Vergangenheit auch schon die „Eislady“ Estibaliz. C. oder Josef Fritzl vertreten.

Aufgeheizte Stimmung

Die öffentliche Empörung dürfte diesmal ähnlich groß sein wie damals bei Fritzl. Erst am vergangenen Wochenende war in Langenlois gegen Teichtmeister demonstriert worden – im Demozug war auch ein Galgen zu sehen.

Die heutige Kundgebung ist von 8 bis 15 Uhr direkt beim Landesgericht angemeldet. Der Anzeiger (es handelt sich um eine Privatperson) erwartet rund 250 Teilnehmer.

Ob die Zahl erreicht wird, ist im Vorfeld unklar. Fest steht allerdings, dass auch die Polizei in entsprechender Einsatzstärke vor Ort sein wird. Auch, um Teichtmeister einen problemlosen Zugang zum Gericht zu gewährleisten. Auch innerhalb des Gebäudes wurden die Sicherheitsvorkehrungen erhöht.

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Die Verhandlung selbst ist bis 13 Uhr ausgeschrieben. Richter Stefan Apostol wird mit zwei Schöffen das Urteil fällen. Er entscheidet auch, ob die Öffentlichkeit bei dem Verfahren ausgeschlossen wird. Dass Teichtmeisters Anwälte diesen Antrag stellen wollen, hatten sie schon im Vorfeld angekündigt.

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Teichtmeister wird der Besitz und die Herstellung von Kindermissbrauchsdarstellungen vorgeworfen. Gesamt geht es um 76.000 Dateien, bei mehr als der Hälfte sollen Kinder unter 14 Jahre zu sehen sein. Die Staatsanwaltschaft hat auch eine Unterbringung in einem forensisch-therapeutischem Zentrum beantragt. Eine wesentliche Rolle wird das Gutachten des psychiatrischen Sachverständigen Peter Hofmann spielen. Er hatte dem Angeklagten eine schwerwiegende psychische Störung attestiert. Laut Anwälten wird sich der Schauspieler schuldig bekennen, er hofft auf eine bedingte Strafe.