Chronik/Wien

Aktivisten kippten altes Brot vor das Ministerium

Die Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation AT" haben in den vergangenen Wochen mehrmals Straßen in Wien blockiert, um gegen die Regierung zu protestieren. Montagfrüh ist es wieder passiert: Diesmal wurde keine Straße blockiert, sondern der Eingang des Landwirtschaftsministeriums (BMLRT) in der Innenstadt.

Gemeinsam mit der Bewegung "Extinction Rebellion" haben insgesamt 15 Aktivisten der "Letzten Generation" massenweise altes Brot aus der Überproduktion auf den Boden gekippt, "das niemand mehr haben wollte".

Die Aktion dauerte etwa eineinhalb Stunden. Die Aktivisten wurden von der Polizei gebeten, das alte Brot wegzuräumen, da der Haupteingang "für eine Veranstaltung reserviert ist", sagte dem KURIER ein Sprecher der Bewegung. Nach dem Aufräumen setzten die Aktivisten den Protest vor dem Gebäude fort.

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"Dass bergeweise Fleisch in der Müllverbrennungsanlage landet und in Wien täglich so viel Brot weggeworfen wird, wie in Graz gegessen wird, ist in Zeiten einer drohenden weltweiten Hungerkrise ein Verbrechen, bei dem wir nicht mehr zusehen können", teilten die Aktivisten in einer Aussendung mit.

Die Bewegungen fordern ein "sinnvolles Essen-Retten-Gesetz, um die gegenwärtige landwirtschaftliche Überproduktion überflüssig werden zu lassen und infolgedessen unsere wertvollen Ackerböden nachhaltig bewirtschaften zu können". Aktivistin Carmen von "Extenction Rebellion" forderte verbindliche Bürgerrate, "weil nur eine lebendige Demokratie Maßnahmen zur Rettung unserer Erde entwickeln kann".

BMLRT: Verschwendung von Lebensmitteln "moralisch verwerflich"

"Leider ist es Realität, dass ein Drittel der Lebensmittel weltweit im Müll landet. Wir haben eine klare Position: Die Verschwendung von Lebensmitteln ist wirtschaftlich fatal und moralisch verwerflich", sagte das Landwirtschaftsministerium auf KURIER-Anfrage. "Alle, die in unserem Land Lebensmittel produzieren oder verarbeiten, haben es sich verdient, dass wir mit diesen wertvollen Ressourcen verantwortungsvoll umgehen", fügte eine BMLRT-Sprecherin hinzu.

Schon am 24. März haben mehrere Aktivisten die Wiener Gürtelbrücke mit altem Brot blockiert. 

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