Ab 1. Oktober ist das Parkpickerl Geschichte
Von Nina Oezelt
Das Parkpickerl wird in seiner jetzigen Form bald Geschichte sein. Der Grund: die Digitalisierung.
Mit 1. Oktober werden keine neuen Parkpickerl mehr ausgegeben. Wien stellt das bestehende System auf OCR – Bilderkennung um, die Kennzeichen werden gescannt. "Das ist ein Meilenstein in Sachen Digitalisierung und erspart den Autobesitzern das Kleben oder auch das Tauschen beim Bruch der Windschutzscheibe", so Digitalisierungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) in einer Aussendung am Donnerstag. Man muss künftig also nicht mehr kleben und – vor allem – nicht mehr kratzen, um das Pickerl von der Windschutzscheibe zu entfernen.
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Die optische Zeichenerkennung (OCR) – Optical Character Recognition, ist ein Vorgang, bei dem ein Bild von einem Text in ein maschinenlesbares Textformat umgewandelt wird. Der Einsatz der Software wurde demnach bereits über den Sommer getestet. Im konkreten Fall wird das Kennzeichen des Fahrzeuges von den Parkraumüberwachungsorganen mittels Smartphone gescannt. Es erfolgt ein Abgleich mit der verknüpften Datenbank. "Wie im bestehenden System auch erfolgt dabei keine Speicherung der Daten im Hintergrund", hieß es.
Weniger Plastik
Ein weiterer Vorteil sei außerdem, dass man weniger Plastik verbrauche und dass bei einem Bruch der Windschutzscheibe ein Neuantrag des Pickerls entfallen würde, so Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) dazu in einem ORF-Radio-Interview im April.
Außerdem sei es nicht mehr so gefährlich für die Mitarbeiter der Parkraumüberwachung: „Gerade die Sicherheit für die Mitarbeiter wird dadurch erhöht, da durch die Umstellung bei Kontrollen der Fahrbahnrand zum Abscannen der Pickerl nicht mehr betreten werden muss“, so die Leiterin der Magistratsabteilung 67 (Parkraumüberwachung) Michelle Krumpschmid.
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Der Pickerlpreis und die Beantragung über das Bezirksamt sollen gleich bleiben.
Parkpickerl zahlt Neugestaltung des öffentlichen Raums
Seit mehr einem Jahr sind alle 23 Bezirke Wiens Parkpickerlbezirke. In Wien gibt es 395.000 Parkpickerl, rund 145.000 in den Erweiterungsgebieten (Stand Februar 2023). Das Parkpickerl kostet in allen Wiener Bezirken 10 Euro pro Monat und gilt für mindestens vier und maximal 24 Monate.
Laut dem Verkehrsressort der Stadt werden mit den Einnahmen der Parkraumbewirtschaftung der öffentliche Verkehr finanziert, der laufend ausgebaut werde.
Für viele Autofahrer sei das aber problematisch: "Viele Parkplätze werden umgebaut und entfernt und auch diesen Umbau zahlen wir mit den Parkgebühren", schrieb etwa unlängst eine KURIER-Leserin. Auch die Anzahl der Parklätze reduziere sich durch den Umbau der klimafitten Straßen.
Neu gestaltet wurden etwa folgende Straßen: Thaliastraße, Langauergasse oder Petersplatz. "Die konkrete, akkumulierte Anzahl dieser Stellplatzverluste im Zuge von Neugestaltungsprojekten wird jedoch nicht automatisiert erhoben", heißt es aus dem zuständigen Magistrat.
Laut dem Verkehrsressort der Stadt wurden durch die Parkpickerlerweiterung folgende Umbauten ermöglicht: Radwegeprogramm im 22. Bezirk, Umgestaltung der Schleifgasse. Auch in Liesing arbeite man mit der Bevölkerung an Nutzungskonzepten für den freigewordenen öffentlichen Raum.