Chronik/Wien

Neue barrierefreie Eingangsbereiche für 3 Wiener Museen

Barrierefreiheit und Denkmalschutz. Nicht selten stehen die beiden Ansprüche im Widerspruch zueinander. Drei große Museen in Wien wollen nun aber dennoch beides stemmen. Im Zuge von Modernisierungen werden im Belvedere, im Naturhistorischen Museum (NHM) und im Kunsthistorischen Museum (KHM) neue Eingangsbereiche samt barrierefreien Zugängen entstehen. Derzeit befindet sich jedes der drei Museen in einer anderen Planungsphase.

Im Belvedere etwa ist das Projekt mittlerweile schon recht konkret. Die Ausschreibung ist abgeschlossen und das Siegerprojekt des Grazer Architekturbüros „epps Ploder Simon ZT“ gekürt.

Unterirdischer Bau

Vorgabe des Wettbewerbs war, dass das geplante „Visitor Center“ unter dem südlichen Vorplatz des Schlosses von außen möglichst unsichtbar ist – eine Frage des Denkmalschutzes eben. Das gekürte Siegerprojekt wird deshalb vom Eingang beim Kavalierstrakt an der Prinz-Eugen-Straße über drei Ebenen in das Visitor Center unter der Parkanlage führen. Von dort erfolgt die Anbindung an das Schloss. 

Rund 3.500 Quadratmeter groß sollen die Räumlichkeiten werden, in denen neben Kassa, Infopoint und Garderoben auch ein Shop-Bereich eingerichtet werden soll. Für Logistik, Technik und Sicherheit werden Nebenräume errichtet, wie es aus dem Belvedere heißt.

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Notwendig gemacht habe den Bau eines Visitor Centers die große Anzahl an Besucherinnen und Besucher. Rund 1,3 Millionen Gäste haben das Belvedere allein im Jahr 2023 besucht.

Eröffnung schon Anfang 2028

Mit der Eröffnung des Centers sei Anfang 2028 zu rechnen, heißt es. Vorerst müsse aber auf Basis des Siegerprojekts die vertragliche Ausgestaltung des Bauprojekts vorgenommen werden. Erst dann könne mit der Detailplanung begonnen werden, sagt Wolfgang Bergmann, der Wirtschaftliche Geschäftsführer des Belvedere.

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Gerechnet wird derzeit mit 35 Millionen Euro Gesamtkosten für das Projekt. „Das Belvedere wird wesentliche Eigenbeträge dafür leisten“, heißt es dazu. 100 Millionen Euro  schießt der Bund im Rahmen eines Konjunkturpakets zu. Das Budget ist allerdings für die Bauprojekte in allen drei Museen. Welches Museum wie viel bekommt, steht allerdings noch nicht fest: „Ein Aufteilungsschlüssel wird bis Ende des Jahres im Dialog mit den Museen erarbeitet“, heißt es aus dem Büro der Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.

Ausschreibungen werden vorbereitet

Während im Belvedere das Siegerprojekt schon gekürt wurde, werden im KHM und im NHM derzeit die Ausschreibungen vorbereitet, die noch heuer veröffentlicht werden sollen. Den Bau werden die Museen in Absprache zwischen 2025 und 2028 durchführen. „Grundsätzlich sollen die Bereiche für die Besucherinnen und Besucher ausgebaut werden“, heißt es aus dem NHM. Zwei Fenster in Richtung Maria-Theresien-Platz sollen dafür zu Türen werden. Alles im Sinne des Denkmalschutzes natürlich.