Nach Überfall: Noch keine Messe, aber Schulbetrieb
Von Konstantin Auer
„Wir vertrauen darauf, dass die Polizei die Ermittlungen bald positiv abschließen kann“, heißt es in dem Schreiben, das am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien an die zur Klosterkirche gehörige De La Salle Schulgemeinschaft erging. Der Schulbetrieb am Strebersdorfer Campus startete am Montag ganz normal und soll durch den Überfall auf die Schulbrüder am 27. Dezember nicht beeinflusst werden.
Weiters wird in dem Schreiben informiert, dass mittlerweile alle verletzten Ordensbrüder das Krankenhaus verlassen konnten. Sie würden sich auf dem Weg der Besserung befinden. Der Schulverein bedankt sich außerdem bei den Einsatzkräften „für ihr rasches Eingreifen“. Man hoffe weiterhin auf „raschestmögliche Aufklärung“.
Erster Gottesdienst
Für Sonntag war eigentlich der erste Gottesdienst nach dem Überfall angekündigt. Doch die Kirche blieb geschlossen. Gläubige zogen vergeblich an der Tür. Ein neuer Aushang informierte die Kirchenbesucher: „Aufgrund des unliebsamen Vorfalls in unserer Klosterkirche werden bis 12. 1. 2019 weder in der Klosterkirche noch in der Hauskapelle Gottesdienste stattfinden.“
Laut Walter Kröner, Provinzökonom des Ordens, war dies eine interne Entscheidung aufgrund des „hohen medialen Interesses“. Die Polizei habe die Kirche schon am nächsten Tag nach dem Vorfall freigegeben.
Täter immer noch unbekannt
Laut Polizeisprecher Harald Söros laufen die Ermittlungen weiter. Die Veröffentlichung eines Phantombildes brachte noch nicht den erwünschten Erfolg. Wie berichtet wurden bei dem Überfall in der Anton-Böck-Gasse am Nachmittag des 27. Dezembers sechs Ordensbrüder gefesselt und stundenlang festgehalten.
Einem der Opfer wurden schwere Kopfverletzungen zugefügt. Geraubt wurde Bargeld aus den Börsen der Opfer und eine Pistole aus einem Safe – einer der Ordensbrüder ist Jäger.
Sicherheit in Kirchen
Christian Haidinger, Vorsitzender der Ordensgemeinschaft, spricht auch von einem „mysteriösen Fall“. Er hoffe auf baldige Aufklärung. Eine Debatte über die Sicherheit in Klöstern und Kirchen findet er aber nicht angebracht. Kunstsammlungen und Museen seien ausreichend geschützt. Dass die Kirchen als „Rückzugsorte“ immer geöffnet sind, halte er für „einen wichtigen Auftrag der Kirche“.