Nach Tod von Achtjähriger: "Den Arzt zu holen, wäre sinnvoll"
Wäre der Tod der achtjährigen Christina am Schulskikurs in Annaberg, NÖ, vermeidbar gewesen? Mit dieser Frage beschäftigen sich derzeit Polizei – es wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt – und Mediziner.
Wie berichtet, starb das Kind an einem Herz-Kreislauf-Stillstand infolge einer akuten Lungenentzündung. Wurde nicht schnell genug reagiert? "Wenn sich ein Kind beim Skikurs nicht wohlfühlt, wäre es sinnvoll, bei einem Arzt vorstellig zu werden", stellt Zsolt Szépfalusi von der Wiener Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde dazu fest. Er räumt aber ein, dass sich der Zustand auch im Schlaf so rapide verschlechtern kann, dass es lebensgefährlich wird.
Untypischer Verlauf
"Wir haben es heuer mit einer extrem aggressiven Form der Influenza zu tun, die sich auch in Form einer Lungenentzündung manifestieren kann", sagt der auf Lungenerkrankungen spezialisierte Arzt .
Derlei Verläufe habe er bei der Grippewelle, die vor etwa zwei Wochen ausgebrochen ist, öfter gesehen. Der Tod der achtjährigen Christina sei bis dato ein Einzelfall. Auch der Gerichtsmediziner, der die Obduktion durchgeführt hat, bezeichnet den raschen Verlauf der Lungenentzündung als "untypisch".
Vater kam ins Hotel
Die Staatsanwaltschaft St. Pölten ermittelt gegen Unbekannt, derzeit würden abschließende Vernehmungen durchgeführt, heißt es dort.
Eine Lehrkraft hatte sich am Dienstag in der Herberge befunden, während Christina krank im Bett lag. Die Lehrerin soll noch den Vater angerufen haben. Als dieser am frühen Nachmittag ins Hotel kam, lag das Kind bereits tot im Bett.