Nach Messermord vier Täter in Haft

Trotz arger Verständigungsschwierigkeiten und fehlender Personaldokumente konnte das Landeskriminalamt Wien innerhalb weniger Stunden einen Mord und einen Mordversuch unter indischen Staatsbürgern klären. Vier mutmaßliche Täter befinden sich in Haft.

Wie berichtet, kam es in der Nacht zum Samstag in der Schöpfleuthnergasse in Wien-Floridsdorf zu einer schwerwiegenden Messerattacke auf zwei Inder. Das tödlich getroffene Opfer konnte noch etwa 200 Meter weit zu einer Straßenbahnstation flüchten, verblutete dort aber infolge der schweren Stichwunden. Das leichter verletzte Opfer konnte sich zum Franz-Jonas-Platz retten, und von dort die Polizei alarmieren. Der 26-jährige Verletzte wurde in ein Krankenhaus eingeliefert und polizeilich bewacht.

WEGA-Einsatz

Zeugen beobachteten, dass die Täter in einem weißen Kastenwagen flüchteten. Im Zuge einer Alarmfahndung konnte die Wiener Sondereinheit zwei mutmaßliche Täter in einem Kastenwagen festnehmen. Im Fahrzeug wurde auch ein Messer sichergestellt.

Für die Kriminalisten begannen schwierige Ermittlungen. Zuerst galt es, die Identitäten zu klären. Bei dem Verstorbenen handelt es sich um einen 25-jährigen indischen Staatsbürger.

Die Festgenommenen waren ebenfalls Inder. Sonntagfrüh wurden schließlich zwei weitere Tatverdächtige gefasst. Bei den vier Festgenommenen handelt es sich um den 27-jährigen Gurpreet S., Bindu M., 29, Kamal Preet S., 26, und Mandeep S.,19.

Das anfänglich vermutete religiöse Motiv bewahrheitete sich nicht. Es dürfte sich um eine rein private Auseinandersetzung gehandelt haben. Zwischen Tätern und Opfern bestand ein Bekanntschaftsverhältnis. Zwischen ihnen war es in den Abendstunden der Tatnacht wegen eines geringfügigen Grundes zu einer telefonischen Auseinandersetzung gekommen. In den Morgenstunden wollten sie sich auf offener Straße zu einer Aussprache treffen. Die Vierer-Gruppe brachte Macheten und Messer mit. Bei dem Angriff wurde zuerst eine Autoscheibe eingeschlagen. Anschließend kam es zum Blutbad.