Chronik/Wien

Nach Hochwasser: 2,3 Millionen Euro Schaden in Wien

Seit einem Monat laufen die Aufräumarbeiten nach dem verheerenden Hochwasser in Penzing auf Hochtouren. 

Vor allem in einigen Kellern wird es noch Wochen dauern, bis alle Schäden behoben sind. Mit dem gestrigen Montag endete auch die Einreichfrist für all jene, die direkt vom Hochwasser betroffen waren. Bisher wurden 328 Anträge gestellt. Auf Basis von zwei Sammelanträgen hat die Wiener Landesregierung den Opfern Auszahlungen genehmigt.

„Im ersten Sammelantrag hat die Landesregierung Auszahlungen von rund 680.000 Euro bei einer Schadenssumme von 1,36 Millionen genehmigt“, sagte Andrea Leitner, Pressesprecherin der Magistratsdirektion, auf KURIER-Anfrage. Von dieser Summe wurden bereits 320.000 Euro an 39 Antragsteller ausgezahlt.

Land übernimmt 50 Prozent

Im zweiten Sammelantrag wurde eine Schadenssumme von 952.000 Euro beziffert. Wird ein Schaden anerkannt, zahlt die Stadt 50 Prozent der Kosten. In den meisten Fällen geht es um geflutete Keller oder etwa auch die Reparatur von kaputten Heizungen. Im zweiten Sammelantrag genehmigte die Landesregierung Auszahlungen von 476.000 Euro, wovon wiederum knapp die Hälfte als Vorschussleistung zeitnahe an weitere 48 Antragsteller ausgezahlt wird.

Um schnell zu helfen, gibt es diese Zweiteilung an Auszahlungen, heißt es aus der Magistratsdirektion. „In einem ersten Schritt wird jedem, bei dem ein Schaden festgestellt wurde, diese erste Vorschussleistung ausgezahlt. Und im zweiten Schritt schaut man sich an, was die Versicherung an Schäden bereits übernommen hat“, erklärte Leitner. Sogenannte Härtefälle, die gar nicht versichert sind, bekommen die gesamte Summe ausbezahlt. Maximal gibt es eine Unterstützung von 100.000 Euro pro Haushalt oder Unternehmen.

Meisten Antragsteller aus Penzing

Die Antragsteller aus der ersten Tranche stammen fast alle aus Penzing, vereinzelt auch aus Hietzing, Liesing und Hernals. Bei der zweiten Tranche kamen auch einige aus Ottakring, Währing, Döbling, Brigittenau und Favoriten. Am 23. Oktober wurde der zweite Sammelantrag an die Wiener Landesregierung zur Beschlussfassung übermittelt. Landeshauptmann Michael Ludwig ordnete anschließend an, dass die Zusagen an die Antragsteller versendet und auch die weiteren Auszahlungen – die durch die MA 6 (Rechnungs- und Abgabenwesen) erfolgen – vorgenommen werden.

Schäden werden genau geprüft

Die Begutachtung der Schäden läuft über die Hochwasser-Schadenskommission, die von der Gruppe für Sofortmaßnahmen geleitet wird. „Es wird genau geprüft, ob die Schäden auch tatsächlich wegen des Hochwassers entstanden sind“, betonte der Landeshauptmann bei einer Pressekonferenz vor einem Monat.

Bauliche Schäden wie etwa undichte Fenster oder defekte Dachrinnen, die bereits vor dem Hochwasser da waren, werden nicht übernommen, ergänzte der Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen, Walter Hillerer.

Als direkter Ansprechpartner für die betroffenen Opfer wurde in der Herzmanskystraße 12 ein Einsatzstützpunkt für Hochwasser-Schadenskommission errichtet. Rund 100 Beratungsgespräche wurden über das mobile Büro abgewickelt, hieß es aus der Magistratsdirektion.