Problemzone Ladezone: Ein Rechner soll’s richten
Die Ladezone ist ein Halteverbot, von dem alle etwas haben. Die Händler können dort Waren ein- und ausladen, Post und Botendienste können Pakete zustellen. Und Anrainer, die gerade umziehen oder eine Waschmaschine erworben haben, profitieren auch davon.
Ohne Ladezonen würde die Stadt nicht funktionieren. Das Problem ist: Es wird dort immer enger. Erstens, weil es mehr Verkehr gibt. Zweitens, weil der Onlinehandel boomt – und mit ihm die Botendienste. Und drittens, weil die Stadt immer „klimafitter“ werden möchte und lieber Bäume pflanzt als Parkraum zu schaffen.
Die Errichtung von Ladezonen muss von Unternehmen bezahlt werden (1.500 bis 2.000 Euro); ein exklusives Nutzungsrecht ist damit allerdings nicht verbunden. Es kann also vorkommen, dass man in „seiner“ Ladezone keinen Platz findet. Und je stärker die Nachfrage, desto häufiger kommt es zu solchen Engpässen.
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„Die Ladezone ist eine wichtige Infrastruktur für die Stadtlogistik“, sagt Davor Sertic, der Spartenobmann Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Wien. Die Kammer hat sich zusammen mit der Stadt der Problemzone Ladezone angenommen. Und man ging es wissenschaftlich an.
Die TU Wien wurde damit beauftragt, einen „Ladezonenrechner“ zu entwickeln.
Dabei handelt es sich um eine Software, die berechnet, an welchen Orten, in welcher Länge und in welcher Dauer Ladezonen zweckmäßig wären. Einsatzbereit soll das System im Sommer 2024 sein. Derzeit wird der Rechner im 6. Bezirk – auf dem Loquaiplatz und in der Windmühlgasse – getestet.
Kein Wunschkonzert
Am Loquaiplatz kommen dabei sogar Messgeräte zum Einsatz, die rund um die Uhr aufzeichnen, wie die Ladezonen belegt sind. „Ziel ist die möglichst optimale Bedienung der Nachfrage und die möglichst optimale Nutzung der Fläche“, sagt Spartenobmann Sertic. „Aber das wird kein Wunschkonzert – sonst bräuchte man alle 150 Meter eine Ladezone.“
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Sind Ladezonen überbelegt, klagen die Unternehmer. Sind sie unterbelegt, ruft garantiert am nächsten Tag ein Anrainer an und will dort parken. Klar ist, dass auch der Ladezonenrechner nicht alle Probleme lösen können wird. Zwischen infrastruktureller Notwendigkeit und politischer Umsetzbarkeit wird man bei Ladezonen wohl auch künftig Kompromisse schließen müssen.