Chronik/Wien

Kurzparkzone am Flughafen Wien: Ärger über Preise und Stau

Parken in zweiter Reihe oder auf Feuerwehrparkplätzen. Koffer, die mitten auf der Fahrbahn ausgeladen werden. Fahrer, die sich sofort auf jeden freien Parkplatz stürzen.  Und als sich ein abzuholender Gast verspätet, beginnt ein Uber-Fahrer laut zu fluchen. Szenen wie diese spielen sich tagtäglich vor dem Wiener Flughafen ab.

Durch eine Kurzparkzone mit Schranken auf der Abflugrampe hofft der Airport auf eine Entspannung der Lage. Der Plan: Die ersten zehn Minuten sollen kostenlos bleiben. Dann sollen für jede  angefangene Viertelstunde zwei Euro fällig werden – und zwar ab 24. April.

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Für professionelle Zubringer könnte das teuer werden: Denn die zehn Gratis-Minuten gelten nur einmal pro Tag. Der Flughafen will das mittels Kennzeichenerkennung an den Schranken überprüfen.

Um nicht für jeden Transfer zu bezahlen, müssen Chauffeure in weniger als 15 Minuten einen Parkplatz finden, kassieren und  das Gepäck ausladen.

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Laut der nö. Wirtschaftskammer sollen die Kontrollen  nicht in „radikaler Form erfolgen, sondern nur das kostenlose neuerliche Zufahren innerhalb einer Zeitspanne vermeiden“.

Bei großen Limousinenbetreibern sind aber  mehr als 300 Transfers pro Tag üblich. Diese würden sich mit je zwei Euro pro Auto  und Fahrt zu Buche schlagen.

Überwälzung auf Kunden?

Airport-Driver Ghulam Razan dazu: „Meist finde ich keinen Parkplatz, zehn Minuten reichen nicht.“

Ähnlich sieht das Husseini Hamid, der für Uber und MyTaxi fährt: „Oft brauche ich 20 Minuten, um einen Kunden zu finden. Wenn ich  bezahlen muss, geht sich das mit den Fahrpreisen nicht aus.“

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Bestätigen kann das auch die Geschäftsführerin von MyTaxi, Sarah Lamboj: „Das Problem besteht vor allem bei der Abholung, wenn die Gäste Verspätung haben.“

Die Betroffenen wären gerne früher informiert worden: „Wir eruieren die Situation jetzt und warten bis zur Begehung der Abflugrampe mit den Flughafenvertretern.“

Ob die Kosten ab der zweiten Zufahrt an  Fahrer oder  Kunden weitergegeben werden, sei noch nicht klar. „Wir wollen  weiterhin einen Pauschalpreis anbieten, aber gleichzeitig unsere Fahrer nicht belasten“, sagt Lamboj.

Aufgebrachte Fahrer

Wir wollen die missbräuchliche Verwendung der Parkplätze vermeiden. Zehn Minuten sind ausreichend“, entgegnet Peter Kleemann, Sprecher vom Flughafen. Man sei mit den Fahrdienstleistern in Kontakt.

Yvonne Nather, die einen Limousinenservice betreibt, kritisiert aber, dass der Flughafen sich bezüglich der Problematik seit den 1980er-Jahren nicht gesprächsbereit zeige: „Hier wird eine Monopolstellung missbraucht.“ 

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In der nö. Wirtschaftskammer ist  Günter Berger für den Konflikt zuständig. Er sieht die Beschränkung positiv, gibt aber zu bedenken, dass abzuwarten sei, ob zehn Gratisminuten reichen. „Wir gehen davon aus, dass der Flughafen gegebenenfalls zu einer leichten Anhebung bereit ist.“

Für den Flughafen steht eine Verlängerung jedoch nicht im Raum.

Staugefahr

Ernst Kremshuber, der für Potucek-Taxi aus Fischamend fährt, befürchtet, dass durch die Schranken „künstlich ein Stau verursacht wird“. Bei der Einfahrt sollen die Schranken fünfspurig passierbar sein, bei der Ausfahrt aber nur zweispurig.

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Das Nadelöhr-Problem sieht auch Nather: „Was, wenn man sich verschätzt und 17 Minuten braucht? Muss der Fahrer aussteigen, um am Automaten aufzuzahlen? Können wir gebrechliche Gäste nun nicht mehr  begleiten?“

„Wir werden gegebenenfalls reagieren“, sagt Kleemann zu den Bedenken. Durch die Schranken solle der Verkehr aber beruhigt werden. Bis zu 15.000 Autos würden die etwa 900 Meter lange Abflugrampe täglich befahren. „Tendenz steigend“, sagt Kleemann.

In Spitzenzeiten staue es schon jetzt bis zur Abfahrt. Ob die Schranken, wenn sie fertig sind, am Flughafen tatsächlich ein Chaos auslösen, wird sich am 24. zeigen.

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