Klimaaktivisten protestierten mit Blockade der Linken Wienzeile
Für Aufsehen und auch gehörige Behinderungen im Wiener Stadtverkehr sorgte am Vormittag die Klimaprotest-Organisation "Extinction Rebellion“. Aktivisten setzten gegen 10 Uhr beim Naschmarkt in Wien-Wieden mit einer polizeilich nicht angemeldeten Aktion ein Zeichen gegen die Zerstörung der Erde durch die Verbrennung von Öl und Gas. Rund um die Mittagszeit wurde die Kundgebung von der Polizei aufgelöst.
Elf Aktivistinnen und Aktivisten sind festgenommen worden. Gegen 12.30 Uhr war der Ort des Geschehens geräumt.
Ölfässer
Beim Naschmarkt, direkt vor der Secession, kamen laut Polizei rund 30 Aktivisten zusammen. Sie ketteten sich an mitgebrachte Ölfässer an, die mit Beton gefüllt waren oder noch gefüllt werden sollten, um unter dem Slogan „Blut und Erde“ für echten Klimaschutz zu protestieren. Die Protestanten blockierten die Linke Wienzeile. Sie traten mit nackten Oberkörpern, auf denen die Parole „Raus aus Öl und Gas“ zu lesen war, auf.
Mit Musik,Tanz und Ansprachen wollte man ein Zeichen gegen die Zerstörung der Umwelt setzen. Weil die Aktion nicht gemeldet war, wurden die Teilnehmer zuerst über Lautsprecher aufgefordert, die Kundgebung aufzulösen. Jene, die der Aufforderung nicht folgten wurden weggetragen, so eine Sprecherin der Polizei.Auf ihrer Internetplattform hatte die Gruppe eigentlich zu einem Treffen am Samstagvormittag im Wiener Stadtpark aufgerufen, dort sei aber kein Polizeieinsatz erforderlich gewesen, erklärte die Sprecherin weiters.
Zweite Kundgebung am Nachmittag
Laut XR-Sprecherin Anna Kontriner waren bis zu 200 Aktivisten bei der Aktion beim Wiener Naschmarkt anwesend. Inzwischen halten die Klima-Aktivisten nun eine weitere Kundgebung ab - diesmal angemeldet am Wiener Platz der Menschenrechte am Beginn der Mariahilfer Straße. Mit den nackten Oberkörpern wollten die Aktivistinnen laut einer Aussendung „Mutter Erde und alle Frauen, die unter diesem System von Gewalt und Tod leiden“ symbolisieren. „In unserer Kultur galten Frauen und Natur schon lange als Ressourcen, die man rücksichtslos und schamlos ausbeuten kann. Die Frauen- sowie die Ökologiebewegung protestieren mit aller Schärfe gegen die tödlichen Folgen unseres aggressiven marktwirtschaftlichen Systems“, sagte Patrizia Bitter von Extinction Rebellion.