Im Grauen Haus und in der Justizanstalt Josefstadt wird gebaut
Die kommenden Jahre werden laut. Und sie werden staubig. Dennoch ist die Freude groß. Am 16. Oktober beginnen die Sanierungsarbeiten des größten Landesgerichtes und der größten Justizanstalt des Landes in Wien-Josefstadt offiziell. 250 Millionen Euro werden investiert.
„Das Graue Haus ist in einem sehr desolaten Zustand. Das Gericht hat viel erlebt. Das sieht man ihm an“, sagt Justizministerin Alma Zadic (Grüne) beim Baustart am Mittwoch. Und auch die benachbarte Justizanstalt habe die Grenzen der Belastbarkeit überschritten. „Eine Sanierung ist längst überfällig. Wir wollen einen modernen Strafvollzug.“
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Aktuell befinden sich rund 1.050 Insassen in der Justizanstalt. Sie sind zum Teil in Hafträumen für bis zu zehn Personen untergebracht. Für die Inhaftierten stehen nur Gemeinschaftsduschen zur Verfügung – Zustände, die sich ändern sollen. Die Hafträume werden verkleinert (maximal vier Personen pro Zelle), jeder bekommt eine eigene Nasszelle.
Die Arbeiten werden bei laufendem Betrieb durchgeführt, Insassen werden deshalb zum Teil in andere Anstalten verlegt. Im Landesgericht wiederum weicht man auf die ehemaligen Räume des Arbeits- und Sozialgerichtes aus.
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Im Gericht wird bis 2028 gebaut, im Gefängnis bis 2032. „Es geht um eine Raumfläche von 107.000 m2, das sind 550 Einfamilienhäuser. Selbst das Parlament ist nur halb so groß“, veranschaulicht Wolfgang Gleissner, Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft.