FPÖ-Parteijugend empört mit Abtreibungsposting
Von Josef Gebhard
Mit gezielten ausländerfeindlichen Provokationen sorgten die Jugendorganisationen der FPÖ in den vergangenen Jahren immer wieder für Empörung. Der jüngste Eklat könnte für die Freiheitlichen Jugend Wien (RFJ Wien) aber ein rechtliches Nachspiel haben.
Stein des Anstoßes ist ein Posting des RFJ Wien auf Instagram anlässlich des jüngsten umstrittenen „Marsches fürs Leben“ von Abtreibungsgegnern. „Bevölkerungsaustausch durch Hedonismus: Was Emily abtreibt, gebärt Aischa“, ist auf dem Sujet zu lesen.
„Abstoßend“
Vertreter der SPÖ Wien überlegen nun rechtliche Schritte. Das Posting sei derart abstoßend, „dass es einem fast die Sprache verschlägt“, sagt Gemeinderat Omar Al-Rawi. Es sei rassistisch, islam- sowie frauenfeindlich.
Ähnlich sieht das SPÖ-Gemeinderat und Menschenrechtssprecher Peter Florianschütz: „In der Menschenrechtsstadt Wien haben solche Aussagen keinen Platz. Wir kämpfen gegen Hass in jeder Form, damit er nirgendwo seinen Platz findet.“
„Rassistische und frauenfeindliche Anschauungen sind Bestandteil des politischen Alltags der FPÖ. Unsere Aufgabe ist es, diesen Aussagen keinen Millimeter Platz zu geben“, ergänzt SPÖ-Gemeinderätin Mireille Ngosso.
RFJ verteidigt "Provokation"
„Es ist ihr gutes Recht, wenn sich gewisse Personen über das Posting aufregen“, sagt Maximilian Weinzierl, Obmann des RFJ Wien zum KURIER. „Es ist eine Provokation, trifft aber einen wahren Kern, wenn man sich etwa die Zusammensetzung der Schulklassen ansieht.“ Die Verwendung des Begriffs Hedonismus im Zusammenhang mit Abtreibungen verteidigt er, spricht sich aber gleichzeitig für die bestehende Fristenlösung aus.
Die Wiener FPÖ war zu keiner Stellungnahme bereit.