Welche Babynamen 2020 in Wien am beliebtesten waren
Das Wichtigste vorweg: Anna ist es nicht mehr.
Vergangenes Jahr hat es nämlich Emilia auf Platz eins der beliebtesten Wiener Mädchennamen geschafft.
Maximilian konnte hingegen seinen Spitzenplatz im Jahr 2020 verteidigen, das gab die Landesstatistik (MA 23) am Freitag bekannt.
20.000 Kinder
Insgesamt rund 20.000 Kinder erblicken in Wien alljährlich das Licht der Welt. Sie erhalten laut MA 23 rund 5.000 verschiedene Vornamen – Tendenz steigend.
Allerdings bleiben viele Eltern doch bei den Klassikern. Auf die Hälfte der Jung-Stadtbewohnerinnen und -bewohner entfallen nämlich nur etwa 200 Namen. Ganz exakt ist die Statistik übrigens noch nicht, da etwa Geburten unmittelbar vor Jahresende noch nicht erfasst sind.
114 Maximilians, 143 Emilias
Maximilian führt das Ranking der Buben mit 114 Nennungen an. Dahinter folgen ex aequo David und Noah. Jeweils 104 im Vorjahr geborene Wiener tragen diese Namen.
Deutlich klarer der Vorsprung von Emilia bei den Mädchen. Sie findet sich 143 Mal in der Statistik. Der zweite Platz geht an die 114 Mias, die 2020 auf die Welt kamen. Den dritten Platz hält Laura mit 88 Nennungen. Anna kam letztes Jahr übrigens erst auf Platz sechs.
Zwei Zählweisen
Wiens Statistiker werten Vornamen aber auf zwei verschiedene Arten aus: nach der exakten Schreibweise und nach Aussprache. Bei der ersten Variante sind Sara und Sarah oder Alexander und Aleksandar unterschiedliche Namen, bei der zweiten Methode zählen sie als derselbe Name.
Alexander liegt in dieser Auswertung bei den Burschen auch voran, gefolgt von Filip und Mateo (alle in den jeweils verschiedenen Varianten). Bei den Mädchen lautet die Reihung Sophia, Emilia und Hannah.
Und eine Sonderwertung
In einer Sonderauswertung hat die MA 23 heuer dann auch die häufigsten Namen für jeden Geburtstag erhoben - nämlich nicht nur für die Neugeborenen, sondern für alle in Wien gemeldeten Personen.
Daraus ergibt sich ein Ranking, das einige Namen beinhaltet, die zumindest bei Babys einigermaßen exotisch geworden sind. So führt bei den männlichen Stadtbewohnern etwa an 134 Tagen im Jahr Michael.
Mohammad am Monatsersten
Hinter ihm kann sich mit Alexander ein noch immer höchst gern gewählter Taufname behaupten. Die weiteren sind hingegen vergleichsweise selten geworden: Christian, Peter und Thomas.
Dahinter folgt bereits Mohammad. Wobei sich hier ein ungewöhnliches Muster zeigt. Er ist am Monatsersten und besonders am 1. Jänner besonders beliebt.
Dies liegt laut MA 23 vermutlich an der mitunter ungenauen Registrierung von Geburten in bestimmten Einwanderungs-Herkunftsländern. Statt dem tatsächlichen Geburtstag wird in solchen Fällen der Monatserste ins Register eingetragen.
229 Mal Maria
Bei den Mädchen und Frauen lässt sich die Frage, welcher Vorname an welchem Geburtstag am häufigsten ist, meist mit "Maria" beantworten. 229 Mal ist dies der Fall. Anna, Elisabeth, Eva und Christine folgen mit deutlichem Abstand.
Am 1. Jänner zeigt sich übrigens ein ähnliches Bild wie bei den Männern. Frauen, die an diesem Tag nicht nur das neue Jahr, sondern auch ihren Geburtstag feiern, heißen am häufigsten Fatma.
Weniger Stefans am Stefanitag
Zugleich ergibt sich aus der Auswertung, dass die Bedeutung der christlichen Namenstage schwindet. Noch ist etwa am Stefanitag (26. Dezember) der häufigste Wiener Vorname Stefan, am Christtag (25. Dezember) Christian, zu Martini (11. November) Martin.
Am 4. Oktober (Franz von Assisi) ist es weiter Franz, am 29. Juni (Simon Petrus) Peter und am Sankt-Wolfgangs-Tag (31. Oktober) Wolfgang.
Analog verhält es sich bei den Frauennamen: Zu Weihnachten liegt Christine vorne, am Stefanitag Stefanie, oder an den Marienfeiertagen 15. August und 8. Dezember Maria. Interessantes Detail: Obwohl der offizielle Namenstag von Silvia der 3. November ist, liegt sie am 31. Dezember (Silvester) vorne - genauso wie am 30. Dezember.
Heilige Anna weiter vorne
Wendet man die Methode auf die Wienerinnen und Wiener an, die jünger als 16 Jahre sind, lässt sich das Muster kaum mehr erkennen. Häufigste Vornamen und Namenstage fallen meist nicht mehr zusammen. Lediglich am Tag der heiligen Anna (26. Juli) führt der Name das Ranking auch an.
Kein Christian am Christtag
Bei den Buben ist zu Weihnachten der häufigste Name nicht mehr Christian, sondern Maximilian, am Stefanitag nicht Stefan, sondern Alexander und zu Martini nicht Martin, sondern David.
Auch hier bestätigt eine Ausnahme die Regel: Am 3. Mai, dem katholischen Gedenktag von Alexander, ist in beiden Gruppen - alle Wiener und junge Wiener - Alexander auch der häufigste Vorname.