Chronik/Wien

Ein Blick in die neue Neubaugasse: Begegnungszone, Bus und Bäume

Die Neubaugasse im 7. Bezirk wird ab Jänner komplett umgebaut. Und zwar in eine Begegnungszone mit Bäumen, vielen Grünflächen und Nebelduschen - der KURIER hat bereits über die detaillierten Pläne berichtet.

Heute, Mittwoch haben Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ),Vizebürgermeisterin Birgit Hebein und Bezirkschef Markus Reiter (beide Grüne) Visualisierungen der neu gestalteten Straße präsentiert - und dabei Harmonie demonstriert.

So einig ist es im Vorfeld der Präsentation nicht zugegangen. Sima bezeichnete die Querelen heute als "Geburtsschmerzen" - um den Umbau gleich darauf zu loben: "So wird die Stadt der Zukunft aussehen."

Foto: Wiener Linien/Rendering: DnD Landschaftsplanung ZT KG

Zur Erinnerung: Anlass für die Umgestaltung ist die neue Route des 13A. Sie ist nötig, weil der Bus wegen des Ausbaus der U2 nicht mehr durch die Kirchengasse fahren kann. Wo er stattdessen verkehren soll, war lange Zeit Gegenstand eines leidenschaftlich geführten Streits zwischen der Stadt, dem Bezirk, Anrainern und Wirtschaftstreibenden.

Eine Fläche aus hellem Granit

Im Sommer einigte man sich schließlich: Der 13A fährt künftig in beide Richtungen durch die Neubaugasse. Damit das möglich ist, wird sie zwischen Mariahilfer Staße und Burggasse vorher in eine Begegnungszone umgebaut.

Konkret heißt das: Die gesamte Straße wird auf ein Niveau gehoben und einheitlich gepflastert - mit regionalem, wasserdurchlässig verlegtem Granit, wie Bezirksvorsteher Reiter betonte.  

Zusätzlich wird die Straße begrünt: Sieben Rankgerüste mit Kletterpflanzen und 30 Bäume sind geplant. Letzere seien "die natürlichste Klimaanlage, die wir haben", sagte Vizebürgermeisterin Hebein.

Nebel im Viertelstundentakt

Zwei Wasserspiele und 36 Nebelduschen sollen die neue Neubaugasse zusätzlich kühlen. Sie werden nicht 24 Stunden durchlaufen, sondern nur während der heißesten Zeit des Tages etwa alle 15 Minuten zerstäubtes Wasser abgeben, erklärte Hebein.

Foto: Wiener Linien/Rendering: DnD Landschaftsplanung ZT KG

Dabei werde etwa so viel Wasser verbraucht, wie vier Personen an einem Tag benötigen.

Mehr Platz für Fußgänger

Der Umbau bedeute, dass der Straßenraum umverteilt werde, erklärte Reiter. "Wir bekommen 11 Prozent mehr Fläche für Fußgänger. Das geht natürlich auch zu Lasten der Parkplätze".

87 Stellplätze werden laut Reiter gestrichen. Zumindest halten können Autolenker künftig in vier Haltezonen und nachts auch in den sechs Ladezonen.

Foto: Wiener Linien/Rendering: DnD Landschaftsplanung ZT KG

Zusätzlich habe er für Anrainer günstige Parkplätze in den umliegenden Parkgaragen geschaffen, betonte Reiter

Kostenpunkt der Neugestaltung: rund elf Millionen Euro - wobei Wiener Linien, Stadt und Bezirk zusammenlegen.

Zwei 13A während Bauphase

Die Arbeiten für die Begegnungszone beginnen bereits nach dem Jahreswechsel und werden vorausichtlich acht Monate dauern. In dieser Zeit kann der 13A nicht durch die Neubaugasse fahren und wird zweigeteilt.

Die Südroute  endet  an der Kreuzung von Amerlingstraße und Schadekgasse. Die Nordroute führt über die Burggasse zum Volkstheater.

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In der Burggasse dürfte übrigens auch bald gebaut werden: Damit Lkw die Baustelle für die Begegnungszone gut erreichen können, muss der sogenannte Burggassen-Anger – das ist der Abschnitt in der Nebenfahrbahn von Nummer 47 bis 53 – angepasst werden.

Der Bezirk will das für eine umfassende Neugestaltung nutzen. Ein Infoabend hat bereits stattgefunden; spätestens nach Weihnachten werden die Pläne vorgestellt.