Das Gerangel um den Donaukanal
Es riecht nach Holz, am Donaukanal. Brett für Brett wird die riesige Terrasse für den neuen Beachclub „Blumenwiese“ gegenüber vom Motto am Fluss verlegt.
Auch sonst ist man kurz vor den Saisoneröffnung (siehe Bericht unten) am Kanal noch viel mit Aufbauarbeiten beschäftigt: Beim Tel Aviv Beach wird der Terrassenboden bemalt, am Badeschiff wird am Deck gewerkt. Aber so viel derzeit auch an der Fassade der Flaniermeile geschraubt wird, dahinter bröckelt es gewaltig.
Auf der Kaiflache vor dem Badeschiff – wo im Vorjahr noch Pub Klemo, Chaya Fuera und der Burger-Laden „It’s all about the meat, baby“ gastierten, ist alles mit Absperrband verklebt. Auch auf der anderen Seite des Kanals beim Schottenring, wo voriges Jahr noch das Figar seine Sommerdependace „Figar macht Urlaub“ betrieben hat, sind die Möbel abmontiert.
Kurzfristige Absage
Das hat auch einen Grund: Figar macht Urlaub wird es heuer erstmals seit 2015 nicht geben. Gerold Ecker, Betreiber des Badeschiffs und Vermieter der Fläche, kündigte dem Figar den Pachtvertrag. Und zwar erst vor sechs Wochen: „Das war ein Schlag ins Gesicht für uns“, sagt David Figar. Zusätzliche Kellner waren schon eingestellt worden, die Speisekarte ist gedruckt.
Figar und sein Geschäftspartner Ergo Seiler vermuten, dass Ecker nicht geschmeckt habe, dass sich das Figar bei der Interessentensuche der Donau Hochwasserschutz Konkurrenz (DHK) beworben hatte. Daraus, dass das bei der Kündigung des Vertrags durchaus mitgespielt hat, macht Gerold Ecker im Gespräch mit dem KURIER auch gar keinen Hehl: „Es hat mir die Entscheidung zumindest nicht schwerer gemacht.“ Allerdings habe er Figar und Seiler schon im Dezember die Kündigung angekündigt.
Auch das Pub Klemo wird heuer nicht eröffnen. Auch das beliebte Weinlokal pachtete seine Fläche beim Badeschiff-Betreiber und stellt sich aktuell dem Auswahlverfahren für das Jahr 2019. „Unsere Verträge wurden immer nur für ein Jahr abgeschlossen“, sagt Geschäftsführer Robert Brandhofer. Weil neben dem Weinlokal heuer aber kein anderer Gastro-Betreiber eröffnet hätte, wäre der Standort diesmal„ohnehin nicht optimal“ gewesen. Auch das Tel Aviv Beach soll Ecker versucht haben zu kündigen, allerdings ohne Erfolg.
Dass Badeschiff-Betreiber Ecker seine Flächen heuer erstmals wieder zu einem Großteil selbst bespielen will, liegt auch an der Interessentensuche, sagt er: „Ständig werde ich in diese Generalpächterrolle gedrängt, der alles herunterkommen lässt“, sagt Ecker.
Mit „dieser Generalpächterrolle“ meint er jene von Norbert Weber, dem langjährigen Pächter der Copa Cagrana, mit dem die Stadt jahrelang im Clinch lag. Dabei habe sich Ecker nie durch seine Untervermietung „bereichert“. Weil er das aber „ständig“ habe argumentieren müssen, habe er nun einige Pächter gekündigt.
„Urban Camping“
Vor dem Badeschiff ist Ecker heuer jedenfalls wieder selbst aktiv: Er wird Steckerlfisch kredenzen. Außerdem will er dort „Urban Camping“ anbieten – und zwar in Enzos. Mehr wolle er dazu aber nicht sagen, das Konzept werde erst präsentiert.
Die Interessentensuche ist noch im Gange. 40 haben sich beworben, laut KURIER-Information kamen Pub Klemo, Hafenkneipe, Central Garden und Tel Aviv Beach, das sich mit ganz neuem Konzept beworben hat, in die zweite Runde. David Figar und Ergo Seiler hoffen, dass ihre „Aufbauarbeit am Kanal berücksichtigt“ wird.
Sonne, Strand und Saisoneröffnungen
Cocktails trinken im Sand, Yoga am Strand, Essen in Liegestühlen: Das alles ist ab morgen, Freitag, wieder in der Strandbar Herrmann möglich. Die Beachbar lädt ab 15 Uhr zur Saisoneröffnung. Neben DJ-Sounds und Happy Hour, die natürlich nicht fehlen darf, gibt es heuer erstmals ein eigenes Strandbier von Stiegl in der Strandbar Herrmann-Edition.
Am Donnerstag wurde beim Tel Aviv Beach im Gastgarten noch gehämmert und gemalt, ab morgen, Samstag, beginnt aber auch dort bei besten Wetteraussichten (22 Grad, Sonnenschein und kaum Wolken) die neue Saison. Unter dem Motto „Musik, Sonne, Essen, Lieben“ wird eine „Day-Time-Party“ gefeiert. Ab 16 Uhr legen DJs auf.
Schon geöffnet hat die Adria Wien – mit vielen Liegestühlen, Kaffee und Pilsner Urquell. Auch die Hafenkneipe auf Höhe der Franzensbrücke hat bereits geöffnet. Ab Mai wird dort der Grill aufgebaut, dann gibt’s auch wieder Steckerlfisch.