Chronik/Wien

Citybike wird zu WienMobil Rad und expandiert mit neuem Betreiber

Im Frühling 2022 ist Citybike Wien Geschichte. Dann sollen nämlich die ersten Stationen von "WienMobil Rad" eröffnen. Bis zum Herbst 2022 soll dann der Vollbetrieb mit insgesamt 3.000 Rädern in der ganzen Stadt erreicht sein, gaben die Wiener Linien am Freitag bekannt.

Betrieben wird das neue Service vom europäischen Marktführer "nextbike", der sich in einer europaweiten Ausschreibung durchsetzen konnte und unter anderem auch das Berliner Stadtradservice betreibt. Neben der Errichtung der Stationen wird auch die Bereitstellung der Räder und der Betrieb inklusive Servicierung, Wartung und Verteilung der Räder von nextbike übernommen.

Neue Bezirke

Auch in den Flächenbezirken Simmering, Floridsdorf, Donaustadt und Liesing können somit ab 2022 Räder ausgeliehen werden. Neben dem Ausbau in jenen Bezirken, die bislang kein Bikesharing-System hatten, wird auch das bisherige Angebot verdichtet.

"Das neue Bikesharing-Konzept bringt in Zukunft doppelt so viele Räder wie bisher, viele neue Standorte und das in allen 23 Bezirken. So kann man mit den WienMobil Rädern künftig noch besser die Stadt bequem und umweltfreundlich erkunden“, wird Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) in einer Aussendung zitiert.

Neue Räder

Besser sollen auch die Räder sein, die künftig zur Verfügung stehen. Die künftigen WienMobilRäder sind 7-gängige Smartbikes mit integriertem elektronischen Rahmenschloss. Die Räder können mittels GPS geortet und an fixen physischen als auch digitalen Stationen ausgeborgt und zurückgegeben werden.

Insgesamt werden rund 185 fixe physische Stationen und 50 digitale Stationen errichtet. Physische Stationen sind exklusiv für Leihräder reserviert und durch eine rote Infostele gekennzeichnet. Digitale Stationen können auch temporär, z.B. für Events, eingerichtet werden und die Radbügel sind auch für die Allgemeinheit zugänglich.

Neue Tarife

Abgerechnet wird im Halbstundentakt. Der Standard-Tarif beträgt 60 Cent pro 30 Minuten, Wiener-Linien-Stammkunden wie zum Beispiel Jahreskartenbesitzer bezahlen nur 30 Cent pro 30 Minuten. WienMobil Rad wird in die WienMobil App integriert.

"Die Wege der Öffi-NutzerInnen sind ganz individuell und dafür wollen wir als Wiener Linien das beste Angebot bieten. Wir ergänzen die klassischen öffentlichen Verkehrsmittel U-Bahn, Bim und Bus mit Leihrädern, Scootern oder Leihautos und bieten so einen bunten Mobilitätsmix quer durch die Stadt“, sagt Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.

Die Wiener Linien hatten Citybike bereits im vergangenen Jahr nach einem Streit über die Finanzierung von der Gewista übernommen und das System interimistisch weiterbetrieben. Bereits damals hatte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) einen Ausbau des Systems angekündigt.