Challenge Accepted: Brite will Wiener U-Bahn-Weltrekord knacken
Von Laura Schrettl
Weniger als vier Stunden hat Oliver Jez gebraucht, um das komplette Wiener U-Bahnnetz abzufahren und einen Weltrekord aufzustellen. Das war vor einem Monat. Jetzt bekommt er Konkurrenz. Und das nicht von irgendjemandem. Der Brite Adham Fisher will den gebürtigen Mödlinger herausfordern. Der junge Mann aus Leicester weiß, was er tut.
Er hat bereits drei Weltrekorde im „U-Bahn-Schnellfahren“ aufgestellt – in New York, Paris und Berlin. Und steht damit auch im Guinnessbuch der Rekorde.
Für die meisten Menschen ist U-Bahnfahren eine tägliche Routine – nötig, um in die Arbeit zu kommen. Viele Menschen versuchen, so wenig Zeit wie möglich in den Garnituren zu verbringen. Für Fisher ist das U-Bahn-Fahren ein Hobby. „Rennen in öffentlichen Verkehrsmitteln, extremes Pendeln oder die Kunst des Fahrens mit öffentlichen Verkehrsmitteln“, wie er es selbst nennt, machen ihn einfach zufrieden, berichtete er dem Timeout-Magazin.
Erster Weltrekord in Wien
Nun möchte Fisher einen weiteren Weltrekord aufstellen: dieses Mal in Wien. Im Mai reise er an, berichtet er dem KURIER. Drei Stunden, 59 Minuten und 53 Sekunden gilt es zu unterbieten. So lange hat Jez am 23. Dezember 2019 gebraucht, alle 109 Wiener U-Bahn-Stationen abzuklappern.
Der 22-Jährige war der Erste, der einen derartigen Weltrekord in Wien aufgestellt hat – zumindest offiziell. Ob er es mit dem Rekord wirklich ins Guinnessbuch der Rekorde schafft, wird noch geprüft. Die Regeln für einen Eintrag ins Guinnessbuch sind simpel: Es müssen zwei Zeugen anwesend sein und jede U-Bahn-Station muss mindestens einmal passiert werden. Umsteige-Knoten, wie etwa der Karlsplatz, müssen nur einmal besucht werden. Welche Route Jez genommen hatte, verriet er nicht.
Auf die Idee war der Medizinstudent gekommen, als er eine Reportage über einen derartigen Weltrekordversuch in London sah.
Der aktuelle Rekord in London liegt bei 15 Stunden und 45 Minuten, um das gesamte Netz abzufahren. Das Londoner U-Bahn-Netz war es auch, das der Brite Fisher als erstes knacken wollte. Britischen Medienberichten zufolge soll er seitdem bereits Dutzende Male versucht haben, den Rekord zu brechen. Bisher erfolglos.
In London hat sich Fisher an zwei weiteren Herausforderungen versucht. Zum einen fuhr Fisher innerhalb von 24 Stunden mit 200 Londoner Bussen. Zum anderen versuchte er, innerhalb eines Tages mit vier weiteren Personen im Team mit allen 593 Londoner Buslinien zu fahren. Geschafft haben sie aber nur 564.
Bim und S-Bahn auch geplant
In anderen Städten war Fisher erfolgreicher: Weltrekorde im U-Bahnfahren hat er in New York (22 Stunden, 26 Minuten), Paris (13 Stunden, 37 Minuten) und Berlin (6 Stunden, 53 Minuten) in der Tasche.
Zu seinem geplanten Rekordversuch im Mai in Wien will Fisher noch keine weiteren Details bekannt gegeben. Falls er Zeit findet, will er zusätzlich versuchen, jede Straßenbahn- und jede S-Bahn-Station anzusteuern. Bleibt zu hoffen, dass die U4 so weit saniert ist, dass er unter guten Bedingungen starten kann.