Chronik/Wien

Wiener Café Oper verabschiedete sich mit Charity Flohmarkt

Das Café Oper verabschiedete sich bereits am Sonntag bei seinen Stammgästen, Künstlern und Mitarbeitern des Opernhauses mit einem Charity-Flohmarkt, bei dem Inventar- und Einrichtungsgegenstände zum Verkauf angeboten wurde. Dank des konstanten Andrangs wurde der Abverkauf noch bis heute, Dienstag, verlängert.

Ob Häferl oder Speisekarte, jeder hatte die Möglichkeit, ein Souvenir mitzunehmen. Der Pächter des Kaffeehauses, Friedrich Crone, der das Haus 15 Jahre gemeinsam mit Thierry Voyeux betrieben hatte, gab sich aufgrund der vielen Gäste zum Abschied emotional: „Die Betroffenheit und Solidarität, die uns bis zuletzt entgegengebracht wurde, war überwältigend.“

Café weicht Kassenhalle

Seit Anfang des Jahres ist klar, dass die Bundestheater-Holding die Räumlichkeiten des Kaffeehauses künftig als Kassenhalle nutzen will. Mit Ende Juni läuft nun der Vertrag zwischen der Holding und dem Betreiber aus.

Als die Pläne bekannt wurden, unterschrieben rasch mehr als 2.000 Menschen eine Petition, die sich für den Erhalt des Kaffeehauses aussprach. Auch ein Solidaritätstreffen wurde im Café Oper organisiert.

Bei der Bundestheater Holding sorgten diese Initiativen allerdings nicht für ein Umdenken. Stattdessen wolle man künftig mit einem „sich nach außen öffnenden, multifunktionalen Gesamtkonzept“ das Interesse der Opernbesucher noch stärker wecken und „einer zeitgemäßen Infrastruktur Rechnung" tragen. 

Letzter Tag im Zeichen der Wohltätigkeit

14 Mitarbeiter sind von der Schließung betroffen. Heute, Dienstag, ist es schließlich so weit: um 15.30 Uhr werden die Schlüssel an die Holding übergeben. Bei dem davor noch stattgefundenen Flohmarkt wurde beinahe das gesamte Inventar verkauft. Unter den angeboten Artikeln fanden sich neben Gastro-Artikeln auch Kaffeehausmöbel und sogar Bilder waren zu haben. 

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Alle Einnahmen aus dem Flohmarktverkauf - immerhin 7.500 Euro - werden jetzt an zwei Hilfsprojekte gespendet: Eine Hälfte geht an das Projekt „Hilfstöne“ von Clemens Unterrainer (Bariton der Wiener Staatsoper), die andere an „e.motion“ - Lichtblickhof, ein Verein der Therapie mit Pferden für unheilbar kranke Kinder unterstützt.