Chronik/Wien

Brand auf jüdischem Friedhof: Bierflasche könnte zum Täter führen

Eine Bierflasche, die beim Wiener Zentralfriedhof abgestellt war, könnte den Ermittlern im Fall rund um den Brandanschlag auf die Totenstätte den entscheidenden Hinweis liefern.

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Ein Fingerabdruck auf der Flasche könnte laut einem Online-Bericht der Kronen Zeitung nämlich von einem mutmaßlichen Brandstifter stammen, nach dem die Polizei fieberhaft sucht. Auf KURIER-Anfrage wollte die Polizei dies nicht bestätigen.

"Das Landeskriminalamt Wien und das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung führen die Ermittlungen. Diese laufen auf Hochtouren", sagte ein Polizeisprecher.

Es seien Anzeigen wegen des Verdachts der Sachbeschädigung, strafbarer Handlungen nach dem Verbotsgesetz und wegen des Verdachts der Brandstiftung ergangen. "Sollten sich Erkenntnisse ergeben, die mit der Öffentlichkeit geteilt werden können, werden diese kommuniziert", so der Sprecher.

Wie der KURIER berichtet hatte, legten bisher unbekannte Täter in der Nacht auf Allerheiligen an zwei Stellen im jüdischen Teil des Wiener Zentralfriedhofs Feuer. Der Vorraum der Zeremonienhalle ist ausgebrannt. An den Außenmauern wurden Hakenkreuze gesprayt.

Keine Bewachung rund um die Uhr

Von einem Täter fehlt bislang jede Spur. Nach dem Brandanschlag wurde forderten gleich mehrere Seiten noch mehr Schutz für jüdische Einrichtungen. Warum eine Bewachung rund um die Uhr ist kaum umsetzbar, lesen Sie hier:

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Weiterer Vorfall in der Nähe des Friedhofs

Während die Ermittlungen laufen, meldete ein User auf X (vormals Twitter) einen weiteren antisemitischen Vorfall in der Nähe des Friedhofes.

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"Auf der Rückwand der Straßenbahnremise Währing, die genau auf den Jüdischen Friedhof schaut, habe ich heute früh eine antisemitische Schmiererei entdeckt. 'Nie wieder' war gestern", heißt es in dem Tweet. Die Wiener Linien wurden über den Vorfall bereits informiert.

"Hallo, Danke fürs Melden, wir sind dran", antworteten die Verkehrsbetriebe auf X.