Blümel geht nur nach Wien, wenn er mitregiert
So deutlich war ÖVP-Spitzenkandidat und Finanzminister Gernot Blümel - wenn auch erst nach mehreren Nachfragen - selten. Und zwar auf die Frage, ob er nur in die Stadtpolitik wechselt, wenn er ein Regierungsamt bekommt. Die Antwort gab es Dienstagabend im ZiB2-Interview. "Ich möchte dort tätig sein, wo ich möglichst viel gestalten kann."
"Das ist in der Regierung einfacher möglich als in der Opposition", sagte er. Und als Moderator Armin Wolf nachbohrte: "Wien nur in der Regierung oder Bundesregierung?", antwortete Blümel: "Das sind die wahrscheinlichsten Optionen".
An den Wechsel in den Gemeinderat denkt er nicht. Er wolle dort sein, „wo ich möglichst viel für meine Heimatstadt Wien tun kann“ - und in der Regierung könne man mehr mitgestalten.
Mitte-Rechts
Ihm selbst schwebe "eine Mitte-Rechts-Regierung mit Anstand" vor. Er wolle "Integrationsversäumnisse lösen". Dabei nannte er die zuletzt von der ÖVP ins Rampenlicht gerückten Konflikte in Favoriten. Für ihn seien da "ausländische Konflikte durch verfehlte Integrationpolitik" importiert worden. Und Wien sei "immer noch Magnet für Mindestsicherungsbezieher". Der FPÖ attestiert er bei den Verfehlungen, die es gab, dass "manche Themen schon richtig" waren.
Mit wem er "Mitte-Rechts mit Anstand" umsetzen werde, konnte Blümel nicht beantworten. Eine türkis-grün-pinke Mehrheit zeichnet sich derzeit nicht ab. Die Neos haben bereits eine Zusammenarbeit mit Blümels ÖVP ausgeschlossen. Auch mit der SPÖ dürfte es das nicht spielen.
Was Blümel will, ist ein größtmöglicher Zugewinn. Von 9,2 Prozent 2015 auf 18 bis 19 Prozent. Das wäre das beste ÖVP-Ergebnis in Wien seit 1987.