Baukran droht in Favoriten umzustürzen: Häuser evakuiert
In der Favoritenstraße bei der Patrubangasse läuft seit den frühen Morgenstunden ein Großeinsatz. Nach einem Wasserschaden wurde der Boden, auf dem ein Baukran steht, unterspült, sagt der Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr zum KURIER. "Es könnten sich größere Hohlräume gebildet haben, wodurch der Kran keinen sicheren Stand mehr hat und umzufallen droht", sagt Feiler.
Darauf aufmerksam geworden sei man durch Anrainer, die gegen 3 Uhr morgens Wasser auf der Straße entdeckten. Infolgedessen seien alle - insgesamt sind es fünf - Wohnhäuser, auf die der Kran stürzen könnte, evakuiert worden, sagt Feiler. Wie viele Haushalte genau betroffen sind, ist noch nicht geklärt.
Logistische Herausforderung
Bei dem Kran handle es sich um ein großes Exemplar: 45 Meter hoch und eine Ausladung von 65 Metern drohen derzeit noch umzustürzen. "Wir brauchen einen noch größeren Kran, um diesen Kran abzubauen", sagt Feiler. Mittlerweile seien zwei Spezialkräne - ein 220 Tonnen schwerer und ein 160 Tonnen schwerer - eingetroffen und hätten mit dem Abbau des gefährteten Baukrans begonnen.
Die Beschaffung der beiden Krane sei aber eine logistische Herausforderung gewesen, da ein so große Krane - wenn auch auseinandergebaut - nicht durch jede Straße durchfahren dürfen. Die Planung der Route habe deshalb viel Zeit in Anspruch genommen.
Wann genau mit dem Ende des Einsatzes zu rechnen ist, sei noch nicht bekannt. Es sei aber durchaus denkbar, dass der Abbau eines so großen Krans noch bis Mitternacht dauern könne, teilte die Polizei dem KURIER am frühen Nachmittag mit. Derzeit sei die Gefährdung jedenfalls noch akut. Deshalb gibt es im Bereich noch umfangreiche Sperrungen.
Drei medizinische Fälle
Die aus ihren Häusern evakuierten Personen wurden seit den frühen Morgenstunden von der Wiener Berufsrettung versorgt. In den eigenen Fahrzeugen und in Bussen der Wiener Linien wurden die Menschen erstversorgt. Mittlerweile seien viele der hier betreuten Menschen aber in die Arbeit, in ein Cafè oder zu Verwandten gegangen, sagt der Pressesprecher der Berufsrettung Andreas Huber.
Verletzte habe es während des Einsatzes keine gegeben, allerdings hätten insgesamt drei Personen wegen kleinerer medizinischer Fälle behandelt werden müssen. Eine Person habe etwa einen Asthmaanfall erlitten, eine Person habe wegen einer Lungenentzündung sogar ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen.