Chronik/Wien

170.000 Zigaretten und 6.276 Potenzpillen am Flughafen Wien gefunden

Den Zollbeamten am Flughafen Wien Schwechat gelang ein spektakulärer Aufgriff von 170.000 Stück Zigaretten, 50 Kilogramm Shisha-Tabak sowie 6.276 Potenzpillen.

Die Ware war in elf Koffern versteckt. „Solche Mengen sind uns im Reiseverkehr bisher noch nie untergekommen“, sagte Zoll-Teamleiter Roland Karner, immerhin schon seit 1991 am Wiener Airport im Dienst, am Dienstag. 

Die drei Schmuggler kamen aus der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Aufgrund von Risikoanalysen waren die Zollbeamten bereits vorab auf die Verdächtigen aufmerksam geworden. Die Zollbediensteten hielten daher im Rahmen einer Schwerpunktkontrolle zunächst einen 61-jährigen Verdächtigen an und kontrollierten ihn. 

Röntgengerät im Einsatz

Der Mann war mit vier Koffern unterwegs, die im Grünkanal per Röntgengerät kontrolliert wurden. In den Koffern befanden sich ausschließlich Zigaretten und Wasserpfeifentabak. Kurz darauf wollten zwei weitere Männer, ein 30-Jähriger und ein 49-Jähriger, zum Ausgang gehen. Als sie jedoch mitbekamen, dass ihr Bekannter kontrolliert wurde, versuchten sie den Zoll zu umgehen, indem sie die Koffer einlagern lassen wollten.

Ihr Plan ging nicht auf, die Zollbeamten entdeckten auch in ihren Gepäckstücken Unmengen an Zigaretten, Shisha-Tabak sowie Potenzpillen. „Bei der Tätergruppe handelt es sich um gebürtige Ägypter, einer hat französischen Background, der andere italienischen. Die Täter sind zwischen 30 und 60 Jahre alt“, sagte Karner. Gegen alle drei Männer wurden Finanzstrafverfahren eingeleitet,  ihnen drohen Geldstrafen von jeweils bis zu 80.000 Euro. „Die Zigaretten wurden bis zur Beendigung der Finanzstrafverfahren vorläufig beschlagnahmt. Anschließend werden die Waren vernichtet“, gab der Zoll-Teamleiter bekannt.  

Gepäckstücke voller Zigaretten, Shisha-Tabak und Potenzpillen

In den letzten drei Monaten seien grundsätzlich viele Zigaretten geschmuggelt worden, auch aus Ländern, die früher nicht als „Hauptrisikogebiete“ bekannt waren – wie etwa Ägypten. Bei dem Aufgriff dürfte es sich um den größten Zigaretten-Schmuggel handeln, der bisher am Flughafen Wien aufgeflogen war. 

„Ich kann mich nur an einen ähnlichen Fall erinnern, das waren 400 Stangen, also die Hälfte von dem, was wir jetzt sichergestellt haben“, so Karner. Der Wert der Zigaretten liege bei rund 10.000 Euro Einkaufswert in Ägypten, der Wiederverkaufswert der Zigaretten  könne bis aufs Zehnfache ansteigen. Monate, in denen der Zoll vermehr Aufgriffe registriert – etwa vor Weihnachten, gibt es aber nicht, so Karner. 

„Dieser Erfolg zeigt, dass unsere Risikoanalysen funktionieren und ich gratuliere den  Kollegen zu diesem Aufgriff. Damit trägt der Zoll wesentlich zum gesetzeskonformen und fairen Funktionieren unseres Wirtschaftsstandorts bei“, sagt Zoll-Bereichsleiter Michael Kalcher.