14-Jährige misshandelt: Über Vater wurde U-Haft verhängt
Das Wiener Landesgericht für Strafsachen hat am Freitag über den Vater einer 14-Jährigen die U-Haft verhängt, nachdem er das Mädchen unter anderem mit einer brennenden Zigarette und einem Handy-Ladekabel misshandelt hatte. Das teilte Gerichtssprecherin Christina Salzborn der APA mit. Gegen den Mann wird wegen fortgesetzter Gewaltausübung und gefährlicher Drohung ermittelt, als Haftgründe wurden laut Salzborn unter anderem Tatbegehungs- und Tatausführungsgefahr angenommen.
Der Vater war am Mittwoch von der Polizei festgenommen worden, nachdem die 14-Jährige in ihrer Schule Hilfe gesucht und sich an eine Lehrerin gewandt hatte. Am Vortag war es in der Wohnung der aus Syrien stammenden Familie zu einem Streit gekommen, nachdem ein Onkel des Mädchens angedeutet hatte, diese habe womöglich einen Freund. Im Glauben, seine Tochter habe sich verliebt, dürfte der Vater darauf völlig ausgerastet sein. Dem aktuellen Ermittlungsstand zufolge soll er seine Tochter mit einem Kabel geschlagen, mit den Füßen getreten, an den Haaren gezogen und sie mit einer Zigarette an der Hand verbrannt haben. Außerdem dürfte er das Mädchen mit dem Umbringen und einer Vergewaltigung bedroht haben, sollte sie einen Freund haben.
In Krisenzentrum gebracht
Als am Mittwoch die Situation wieder eskalierte und es neuerlich zu häuslicher Gewalt kam, lief das Mädchen in die Schule. Nachdem sie der alarmierten Polizei von den Misshandlungen berichtet hatte, wurde die 14-Jährige in ein Spital gebracht. Inzwischen befinde sich die Schülerin in einem Krisenzentrum.
Der Vater - er wurde zwischenzeitlich mit einem Betretungs- und Annäherungsverbot sowie einem vorläufigen Waffenverbot belegt - gab bei seiner ersten Vernehmung die von seiner Tochter erhobenen Vorwürfe teilweise zu. Bei der Haftverhandlung machte er laut Gerichtssprecherin Salzborn keine Angaben. Die U-Haft ist vorerst bis 10. März rechtswirksam.