Wo hunderte Covid-Patienten auf ein Krankenhausbett warten
Das Gesundheitssystem in der Amazonas-Metropole Manaus ist erneut zusammengebrochen. "Wir befinden uns wieder in einer äußerst ernsten Situation", sagte der brasilianische Gesundheitsminister Eduardo Pazuello in einer Übertragung in sozialen Netzwerken zusammen mit Präsident Jair Bolsonaro.
"Es gibt einen Kollaps in der Gesundheitsversorgung in Manaus." Demnach warteten dort 480 Covid-19-Patienten auf ein Krankenhausbett.
Brasilien ist eines der am härtesten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas mehr als 8,3 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert.
Mehr als 207.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Manaus, die Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas, registrierte zuletzt die meisten Krankenhausaufenthalte im Zusammenhang mit Covid-19 seit April. Aufgrund dessen ging der Sauerstoff aus, Patienten müssen in andere Bundesstaaten geschickt werden.
Persönlichkeiten wie der Youtuber Felipe Neto oder der Fußballspieler Richarlison forderten in sozialen Netzwerken "OXIGÊNIO PARA MANAUS!" - Sauerstoff für Manaus.
Auch die deutschen Bundesliga-Vereine Eintracht Frankfurt und der VfL Wolfsburg schlossen sich der Aktion an. Der Bürgermeister von Manaus hatte zuletzt bereits angekündigt, mehr als 20.000 neue Gräber bereitzustellen. Der Gouverneur von Amanzonas kündigte eine Ausgangssperre an.
Manaus war auch in der ersten Welle schon eine der ersten brasilianischen Städte gewesen, in denen Gesundheitssystem und Bestattungswesen an ihre Grenzen gerieten und sich dramatische Szenen abspielten.