Chronik/Welt

Verzweifelte Suche: Uhu ist entkommen

Auch das noch: Zooangestellte, die New Yorker Polizei und etliche Vogelbeobachter sind seit rund zwei Tagen auf der Suche nach einem Uhu namens Flaco. Der Vogel wurde am Donnerstagabend als vermisst gemeldet, nachdem Unbekannte das Gitter seines Geheges im Central Park Zoo zerschnitten hatten. Das berichtete unter anderem die New York Times.

Im Laufe des Freitags wurde Flaco mehrmals im und um den Park herum gesichtet, auch auf der berühmten Luxus-Einkaufsstraße Fifth Avenue. User auf Twitter teilten Fotos und Videos des entkommenen Tieres, eingefangen werden konnte Flaco jedoch nicht.

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Das derzeit extrem kalte Wetter in New York erschwerte das Vorhaben zusätzlich. In der Nacht auf Samstag fiel die Temperatur zeitweise auf minus 15 Grad. Vogelexperte David Barrett sagte dem Sender ABC7, Flaco sollte zwar in der Lage sein, mit der Kälte fertig zu werden. Nach einem Jahrzehnt in Gefangenschaft fehle ihm allerdings möglicherweise die Fähigkeit, allein in freier Wildbahn Beute zu fangen. Deshalb müsse er gerettet und gefüttert werden.

Was, wenn er angreift?

Tatsächlich gibt es immer wieder Berichte über aggressive Uhus, die Menschen attackieren. 2015 terrorisierte ein Uhu in den Niederlanden rund 50 Bürger, weshalb ihn die Medien "Terror-Uhu" tauften. Das Tier griff laut Berichten lautlos von oben an. Es hinterließ viele seiner Opfer blutig und zerschrammt. Ein Jogger erwischte es besonders schlimm: Er trug sechs Wunden am Kopf davon.

Die Eule wurden schlussendlich Gewahrsam genommen. Verschiedenste Versuche, das Tier friedlich zu stimmen, scheiterten. Deshalb setzte es in Rücksprache mit einer Uhu-Arbeitsgruppe lebenslange Uhu-Haft.

Auch im deutschen Belecke verfolgte ein Greifvogel 2021 einen Wanderer und dessen Hund. Der Bürger wehrte sich mit einem langen Stock, doch der Uhu setzte seine Attacken unerbitterlich fort - obwohl eine Krähe und ein Milan ihn dabei störten. Erst im dichtbepflanzten Fichtenwald beendete der Vogel seine Verfolgungsjagd.

Uhus können zwar eine beachtliche Größe erreichen, für den Menschen stellen sie normalerweise aber keine große Gefahr dar (da er nicht ins Beuteschema fällt, Anm.). Ein aggressiver Uhu verteidigt in der Regel den Nachwuchs in seinem Nest und fliegt deshalb Scheinangriffe.