Tod von mehr als 60 Migranten vor Westafrikas Küste befürchtet
Es vergeht kaum ein Tag ohne Schreckensmeldungen eines gekenterten Bootes, auf das sich etliche geflüchtete Menschen gewagten haben, um das sichere Europa zu erreichen.
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) befürchtet, dass mehr als 60 Migranten im Meer vor der Küste Westafrikas ums Leben gekommen sind. Vor mehr als 40 Tagen habe ein Holzboot mit 101 Menschen an Bord im Senegal abgelegt, sagte eine IOM-Sprecherin am Donnerstag.
38 Menschen konnten gerettet werden
Anfang der Woche wurde es vor dem mehr als 500 Kilometer entfernten Inselstaat Kap Verde im Atlantik entdeckt. 38 Menschen, darunter vier Kinder zwischen 12 und 16 Jahren, seien gerettet worden, sagte die Sprecherin. Die anderen Migranten werden vermisst. Die UN-Behörde geht jedoch angesichts der Risiken der langen Zeit auf See von ihrem Tod aus.
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Eine der gefährlichsten Fluchtrouten
Senegals Außenministerium hatte zuvor mitgeteilt, das traditionelle Fischerboot habe am 10. Juli im Küstenort Fass Boye nördlich von Dakar abgelegt. Die 38 geretteten Migranten aus dem Senegal und Guinea-Bissau sollen in ihre Herkunftsstaaten zurückgebracht werden, hieß es in der Mitteilung von Dienstagabend.
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Von der Küste Senegals legen immer wieder Migrantenboote in Richtung der Kanarischen Inseln ab, die zu Spanien gehören. Der Atlantik mit seinen starken Strömungen und hohem Wellengang gilt als eine der gefährlichsten Fluchtrouten in Richtung Europa. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) wurden dieses Jahr auf den Kanaren bereits mehr als 7000 Migranten aus Afrika gezählt.