Thunberg übt schwere Kritik: "Notlage wird komplett ignoriert"
Der vom Menschen verursachte - sogenannte anthropogene - Klimawandel geht derzeit im Schatten des Coronavirus etwas unter. Unabhängig davon schlägt speziell eine Person weiterhin konsequent Alarm: die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg.
Sie hat am Freitag zum Auftakt eines Protestmarsches in Bristol in Großbritannien schwere Kritik an den Medien und der Politik geübt. "Das ist eine Notsituation, Menschen leiden bereits und sterben als Konsequenz des Klima- und Umwelt-Notstands", sagte sie vor Tausenden Anhängern in einer Ansprache, die live im BBC-Fernsehen übertragen wurde.
Es werde noch schlimmer werden. "Immer noch wird diese Notlage komplett ignoriert von den Politikern, den Medien und denen in einflussreichen Positionen", sagte die 17 Jahre alte Aktivistin.
"Im Grunde wird nichts getan, um diese Krise aufzuhalten." Sie werde nicht schweigen und zusehen, kündigte Thunberg unter Beifall an. Bereits vergangene Woche hatte sie gemeinsam mit Zehntausenden Menschen in Hamburg für mehr Klimaschutz demonstriert.
Einladung von von der Leyen
Fakt ist: Thunberg hat eine Meinung und sagt sie auch. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe hat die Schwedin deshalb zur nächsten Sitzung des Kollegiums am Mittwoch in Brüssel eingeladen, sagte Behördensprecherin Dana Spinant.
Dann stehe die europäische Klimagesetzgebung auf der Tagesordnung. Vorgesehen sei ein Meinungsaustausch zwischen Thunberg und den Kommissaren, erklärte die Sprecherin. Am Nachmittag trifft Thunberg sich nach Angaben des Europäischen Parlaments im Umweltausschuss mit Abgeordneten ebenfalls für einen Meinungsaustausch.