Südafrika: Bewaffnete zwingen Bergleute, in Mine nach Gold zu graben
Bewaffnete Kriminelle halten der Polizei zufolge Hunderte illegale Bergleute in einer stillgelegten Goldmine in Südafrika fest und zwingen sie zur Arbeit.
"Die Bergleute, die an die Oberfläche gekommen sind, haben uns bestätigt, dass sie von schwer bewaffneten Männern bewacht werden, die sie zwingen, nach Gold zu graben", sagte Polizeisprecherin Athlenda Mathe. Sie müssten im Austausch für Essen und Wasser arbeiten, so Mathe.
Nach Polizeiangaben befänden sich noch mindestens 500 illegale Bergleute unter Tage, viele von ihnen in schlechtem Gesundheitszustand. Ursprünglich hatte die Polizei angenommen, dass sich die Bergleute aus Angst vor einer Festnahme weigerten, aus der stillgelegten Goldmine in der Ortschaft Stilfontein in der Provinz Nordwest zu kommen. Die Polizei war anfangs von bis zu 4.000 Personen unter Tage ausgegangen.
Bisher keine Rettungsteams geschickt
Südafrikas Regierung hat aus Sicherheitsgründen bisher abgelehnt, Rettungsteams in die seit langem stillgelegten Schächte zu schicken. "[Die Bewaffneten] sind gefährlich. Sobald jemand dort unten ankommt, nehmen sie ihn als Geisel", sagte Mathe. Zudem seien die Schächte instabil und teils überflutet. Es ist jedoch vorgesehen, einen unbemannten Käfig in die Tiefe zu senken, um Bergleute, die es bis an die Öffnung schaffen, heraufzuziehen.
Seit Mitte August seien nach Angaben der Polizei in Stilfontein und anderen stillgelegten Minen bereits 1.259 illegale Bergleute verhaftet worden. Auch eine Leiche sei demnach an die Oberfläche gebracht worden.
Südafrika kämpft seit Jahrzehnten erfolglos gegen den illegalen Bergbau an. Insbesondere undokumentierte Ausländer aus Nachbarstaaten wie Simbabwe, Lesotho oder Mosambik dringen unerlaubt in stillgelegte Minen ein, in der Hoffnung, Gold zu finden. Umliegende Gemeinden beklagen ein erhöhtes Sicherheitsrisiko und Umweltschädigung aufgrund der illegalen Aktivitäten. Südafrika gehört zu den wichtigsten Gold-produzierenden Ländern der Welt.
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