Chronik/Welt

Vater kaufte OnlyFans-Pornos seiner Tochter

Die Plattform OnlyFans erfreut sich weltweit immer größerer Beliebtheit.

Zahlreiche  – vor allem junge – Menschen stellen selbst produzierte, meist pornografische Inhalte auf der Plattform bereit, um sich damit einen lukrativen Nebenverdienst zu erwirtschaften oder damit gar ihren gesamten Lebensunterhalt zu verdienen.

Nicht immer sind auf den Fotos oder Videos, die von Abonnenten erworben werden können, auch das Gesicht der Personen zu erkennen. Die Anonymität bietet Schutz, kann in Einzelfällen aber auch zu peinlichen oder gar traumatisierenden Erlebnissen führen – wie im aktuellen Fall einer 23-jährigen Norwegerin.

Vater und Tochter ahnten nichts voneinander 

Wie die norwegische Tageszeitung Dagbladet berichtet, chattete die junge Frau monatelang mit einem ihrer Abonnenten, der derart angetan von ihr war, dass er schon bald pornografische – eben gesichtslose – Bilder von ihr erwarb. 

Mit großer Begeisterung teilte dieser OnlyFans-Kunde sein pikantes Geheimnis mit einem Freund, zeigte ihm die gekauften Fotos. Dieser reagierte anders als erwartet: Auch er habe geraume Zeit lang denselben Account abonniert und wusste sogar über den Wohnort des OnlyFans-Models Bescheid. Nach Recherchen hatte der Norweger bald schockierende Gewissheit: bei der Angebeteten, an deren Sexfotos er sich erfreute, handelte es sich um seine eigene Tochter. 

Selbstmordgedanken des Vaters

Daraufhin plagten den Mann Selbstmordgedanken, er suchte die Psychologin Tone Haldorsen auf. Diese berichtete mit Erlaubnis von Vater und Tochter im Dagbladet über den Vorfall. "Der Mann konnte seine Tochter nicht mehr anschauen. Es machte ihn körperlich krank, dass seine eigene Tochter seine Fantasien angeregt hatte", so Haldorsen.

Der Rat der Expertin an ihren Klienten: Er solle mit seiner Tochter über das Erlebte sprechen. Diese reagierte wenig überraschend schockiert über die Enthüllung. "Sie fand es ekelhaft", erzählt die Psychologin. Doch das traumatische Erlebnis bewirkte in der jungen Frau auch ein Umdenken: "Sie begann darüber nachzudenken, wie riskant es ist, auf OnlyFans anonym unterwegs zu sein. Das hier ist natürlich ein besonders schockierendes Beispiel, aber alle Therapeuten kennen ähnliche Fälle", ist Haldorsen überzeugt. 

"Manche treffen anonym auf Tanten oder Onkel, manche auf ihren Großvater. Darüber sollte man sich im Klaren sein, bevor man sich anonym in diesen Bereich begibt." Sowohl Vater als auch Tochter begaben sich in Therapie und schafften es, den Vorfall hinter sich zu lassen. 

Dieser wird wohl ein ewiges Geheimnis zwischen Vater und Tochter bleiben: die Mutter weiß bis heute nichts davon.