Chronik/Welt

Imker schlagen Alarm: Aggressive Hummeln attackieren die Bienen

Der italienische Bienenzuchtsektor ist von aggressiven Hummeln bedroht, die auch aufgrund des Klimawandels und der daraus resultierenden Veränderungen des Lebensraums der Tiere überhandnehmen. Riccardo Terriaca, Sprecher der italienischen Bienenzüchter, beklagte, dass die Honigproduktion vor allem in Mittel- und Süditalien von Hummeln - wie von Wespen - bedroht sei.

"Derzeit ist das Hauptproblem die 'Wespe vellutina'. Die Bienen werden im Flug von den Hummeln angegriffen und neigen als Selbstverteidigungsreaktion dazu, weniger zu fliegen, wodurch sich die Aktivität zur Futtersuche und die Zufuhr von Nährstoffen für die Familie in den Bienenstock verringern, der daraufhin geschwächt wird", betonte Terriaca laut Medienangaben.

"Im Extremfall dringen Hummeln in die Nester ein, übernehmen den Bienenstock und nehmen ihn in Besitz", erklärte Terriaca. Die Zahl der angegriffenen Bienenstöcke nehme immer mehr zu. Die italienischen Imker stehen dem Problem derzeit hilflos gegenüber.

Bitte um Hilfe

"Wir bitten um die Hilfe der Forschung und der Institutionen, um nachhaltige und selektive Bekämpfungsmethoden zu finden. Wir brauchen daher Mittel, die die Hummeln angreifen können, ohne die Bienen zu schädigen", so Terriaca.

In den ersten vier Monaten des Jahres 2024 stiegen in Italien die Einfuhren von Honig aus dem Ausland um elf Prozent, wobei minderwertige Ware zu Billigpreisen gekauft und dann als einheimischer Honig verkauft wurde. In Italien wird laut dem Landwirtschaftsverband Coldiretti etwa ein halbes Kilo Honig pro Person und Jahr verbraucht, was unter dem europäischen Durchschnitt von 600 Gramm liegt.