Im Süden Europas wächst die Angst vor leeren Stränden
Von Konrad Kramar
Lieber noch keinen Sommerurlaub buchen, hat EU-Kommissionschefin von der Leyen vor wenigen Tagen vor der Presse empfohlen. Bemerkungen, die Politikern im Süden Europas sauer aufstoßen. Griechenlands Tourismusminister Charis Theocharis etwa nennt es gegenüber der Internet-Plattform Politico „nicht gerade hilfreich. Ich behaupte ja nicht, dass man jetzt gleich Urlaub in Griechenland buchen soll, aber wir sollten uns koordinieren und zusehen, wie wir den Tourismus so früh wie möglich wieder starten können.“ Schließlich, so Theocharis, „bietet Europa die sichersten Reiseziele für Touristen aus der ganzen Welt. Wo sonst soll man heuer im Sommer hinfahren als an Europas Strände?“
Gesundheitspass
Konkret setzt Griechenland auf von der EU vorgegebene „Minimalstandards“ für alles von der Anreise bis zum Strand. Ein Gesundheitspass etwa könnte für alle Flugpassagiere verpflichtend sein, bei den Unterkünften müsse man genau unterscheiden zwischen Appartements und großen Hotelkomplexen.
Spanien überlegt Grenzsperre
Spanien bereitet sich nach Berichten der Zeitung ABC bereits auf eine Sperre des Landes für ausländische Touristen im Sommer vor. Die Pläne reichten von Beschränkungen des internationalen Tourismus’ bis hin zur Totalsperre der Grenzen des Landes, um so eine weitere Ausbreitung der Pandemie zu verhindern.
So sind Beschränkungen von Reisen innerhalb Spaniens ebenso geplant wie das verpflichtende Tragen von Masken, die Beschränkung von Restaurants und Bars und das strikte Abstand-Halten. Ein normaler Strandurlaub ist so unmöglich.
Mit Maske am Strand
In Italien kommen Touristiker deshalb auch auf kuriose Ideen. So überlegt man etwa, Plexiglas-Boxen rund um die Strandliegen aufzustellen, oder Tunnel zum Strand zu graben. Ein Vertreter des Badeortes Rimini sieht solche Vorschläge allerdings skeptisch: „Die Signora aus Deutschland mit ihrem Sonnenöl will doch nicht mit Maske und Gummihandschuhen am Strand liegen.“