Chronik/Welt

Von wegen bei uns ist es heiß: Wo die globale Hitzewelle Rekorde bricht

Das Jahr 2024 wird in die Geschichte eingehen, da seit Jahresbeginn weltweit 15 nationale Hitzerekorde gebrochen wurden, so der Klimahistoriker Maximiliano Herrera. Zusammen mit 130 monatlichen nationalen Temperaturrekorden und unzähligen lokalen Höchstwerten, die von der Arktis bis zum Südpazifik verzeichnet wurden, zeigt sich eine alarmierende Intensivierung der Wetterextreme, berichtet der britische Guardian am Mittwoch.

Für Herrera besonders erschreckend sei, dass diese Rekorde trotz eines nachlassenden El Niño-Phänomens weiter zunehmen. Das regelmäßig auftretende El Niño-Phänomen heizte die Erderwärmung bisher nur temporär an.

Herrera beschreibt das Ausmaß der Hitze als beispiellos: „Diese Menge an extremen Hitzeereignissen übersteigt alles, was man je zuvor gesehen oder für möglich gehalten hat.“ Von Februar bis Juli 2024 wurden die meisten Rekorde aufgestellt. Dies ist besonders besorgniserregend, da die extreme Hitze des Vorjahres größtenteils auf eine Kombination aus menschlicher Erwärmung und dem natürlichen El Niño zurückzuführen war.

Neue Rekorde

Im Laufe des Jahres wurden in zahlreichen Ländern Temperaturrekorde gebrochen, darunter Mexiko mit 52°C in Tepache, Ägypten mit 50,9°C in Assuan, und Ghana mit 44,6°C in Navrongo. Diese Rekorde sind nicht nur erstaunliche Spitzenwerte, sondern sie sprengen alle bisherigen Statistiken. Auch Regionen wie die Cocos-Inseln, Costa Rica, Komoren, Kongo und viele weitere haben ihre historischen Höchsttemperaturen erreicht oder übertroffen.

Der Direktor des Copernicus Climate Change Service, Carlo Buontempo, warnt, dass kein Ende dieser extremen Temperaturen in Sicht ist. „Selbst wenn diese Serie von Extremen endet, werden wir weiterhin neue Rekorde sehen, solange wir nicht aufhören, Treibhausgase in die Atmosphäre zu emittieren.“

Die Hoffnung auf eine Abkühlung bleibt bisher unerfüllt, und vorläufige Daten deuten darauf hin, dass der 22. Juli 2024 der heißeste je gemessene Tag in der Geschichte der Erde war, mit einer durchschnittlichen globalen Oberflächenlufttemperatur von 17,15°C. Herrera betont die Notwendigkeit von Extremwetterwarnungen, um die Welt auf kommende Herausforderungen vorzubereiten und potenzielle Bedrohungen für Leben, Infrastruktur und Wirtschaft zu minimieren.

Laut Guardian neueste Temperaturrekorde:

  • Cocos-Inseln:

28. Februar: 32,8°C (gebrochener Rekord)

Februar: 32,8°C (Rekord erneut erreicht)

April: 32,8°C (Rekord erneut erreicht)

  • Costa Rica:

6. März: 41°C bei Cerro Huacalito (gebrochener Rekord)

März: 41,5°C bei Cerro Huacalito (Rekord erneut gebrochen)

  • Komoren:

12. März: 36,2°C bei Hahaya Flughafen (gebrochener Rekord)

  • Kongo:

13. März: 39,6°C bei Impfondo (gebrochener Rekord)

  • Malediven:

24. März: 35,1°C bei Hanimadhoo (gebrochener Rekord)

April: 35,1°C (Rekord erneut erreicht)

  • Togo:

31. März: 44°C bei Mango (gebrochener Rekord)

  • Mali:

3. April: 48,5°C bei Kayes (gebrochener Rekord)

  • Belize:

10. April: 42,3°C bei Barton Creek (gebrochener Rekord)

Mai: 42,3°C bei Chaa Creek (Rekord erneut erreicht)

  • Tschad:

24. April: 48°C bei Faya (gebrochener Rekord)

Juni: 48°C (Rekord erneut erreicht)

  • Kambodscha:

27. April: 42,8°C bei Preah Viehar und Svay Leu (gebrochener Rekord)

  • Ghana:

Mai: 44,6°C bei Navrongo (gebrochener Rekord)

  • Laos:

Mai: 43,7°C bei Tha Ngon (gebrochener Rekord)

  • Palau:

29. Mai: 35°C bei Babelthuap internationaler Flughafen (gebrochener Rekord)

Juni: 35,6°C (Rekord erneut gebrochen)

  • Ägypten:

7. Juni: 50,9°C bei Aswan (gebrochener Rekord)

  • Mexiko:

20. Juni: 52°C bei Tepache (gebrochener Rekord)