Deutschland droht dem Thai-König, der so gern in Bayern lebt
Von Susanne Bobek
Der thailändische König Rama X. (68) spaltet sein Land. Während sich die gelbgewandeten Königstreuen immer stärker gegen die Pro-Demokratiebewegung in Stellung bringen, wurde jetzt auch vor der deutschen Botschaft in Bangkok demonstriert.
Der deutsche Außenminister Heiko Maas hatte König Maha Vajiralongkorn (Rama X.) mit Konsequenzen für den Fall gedroht, dass bei dessen Aufenthalten in Bayern rechtswidriges Verhalten festgestellt werde.
„Natürlich habe ich auch das Treiben des thailändischen Königs in Deutschland im Blick“, sagte der SPD-Politiker am Montag in Berlin. Dieses „Treiben“ werde „dauerhaft“ überprüft.
Prompt marschierten die Königstreuen vor die deutsche Botschaft und brachten ihre „Besorgnis“ über den Versuch Deutschlands zum Ausdruck, sich in den anhaltenden Konflikt „einzumischen“.
Proteste in Wien
Wie aggressiv die Stimmung ist, zeigt auch die Ankündigung der Königstreuen, am 31. Oktober in Wien auf die Straße zu gehen.
Rama X. ist ein Playboy, der die meiste Zeit in Bayern verbringt. Er besitzt eine Villa in Tutzing am Starnberger See und hielt sich auch während des Corona-Lockdowns im Frühjahr trotz Beherbergungsverbots zeitweise in einem Luxus-Hotel in Garmisch-Partenkirchen auf.
Der Knackpunkt im Streit über seine Aufenthalte ist, ob der König von Deutschland aus seinen Amtsgeschäften nachgeht oder nicht. „Politik, die Thailand betrifft, hat nicht von deutschem Boden auszugehen“, sagte Maas.
Thailands Regierungschef, der ehemalige Armeechef Prayut Chan-o-cha, brandmarkte unterdessen die Demonstrationen der Demokratie-Aktivisten als „illegal“ und kündigte ein entschlossenes Vorgehen gegen sie an. Am Dienstag wollte das Parlament beraten, doch herausgekommen ist wenig. Der König, der derzeit in Bangkok residiert, gießt weiter Öl ins Feuer der Proteste.