Chronik/Welt

Deutschland: Clan-Chef Miri neuerlich nach Beirut abgeschoben

Das in Bremen lebende libanesische Clan-Mitglied Ibrahim Miri ist zum bereits zweiten Mal in diesem Jahr in sein Heimatland abgeschoben worden. Das deutsche Innenministerium bestätigte am Samstag einen entsprechenden Bericht der Bild am Sonntag

Eigentlich war die Abschiebung erst ab dem 27. November vorgesehen. Laut Spiegel Online wurde sie vorgezogen, weil die deutschen Behörden einen möglichen Befreiungsversuch nicht ausschließen konnten.

Gerichtsentscheid

Samstagvormittag landete Miri gegen zehn Uhr in Beirut, wo er den dortigen Behörden übergeben wurde. Das Bremer Verwaltungsgericht hatte zuvor seinen Eilantrag gegen die Maßnahme unwiderruflich abgelehnt.

 

Der Clan-Chef stellte aus Sicht des Gerichtes eine Gefahr für die Allgemeinheit in Deutschland dar. Im Libanon drohe ihm keine unmenschliche oder erniedrigende Behandlung und auch keine konkrete Gefahr für Leib und Leben wegen „Blutrache“.

Miri war in Deutschland von 1989 bis 2014 insgesamt 19 Mal rechtskräftig verurteilt worden, unter anderem wegen Raubes, schweren Diebstahls, Hehlerei, Unterschlagung und bandenmäßigen Drogenhandels. Erst im März kam er vorzeitig aus dem Gefängnis.

Im Juli wurde er dann in den Libanon abgeschoben. Ausreisepflichtig war er bereits seit vielen Jahren. Ende Oktober tauchte er dann wieder in Bremen auf, stellte einen Asylantrag und wurde festgenommen. Innenminister Seehofer nahm den Fall zum Anlass, verstärkte Kontrollen an den deutschen Grenzen anzukündigen. 

Innenminister Seehofer lobte gegenüber Bild die Zusammenarbeit deutscher Behörden. Der Fall habe gezeigt, was bei einer guten Zusammenarbeit von Bund und Ländern im Rückführungsgeschehen möglich ist.