Absturz von Boeing 737-800 in China war wohl kein Unfall
Der Absturz eines Passagierflugzeugs der China Eastern Airlines im März mit 132 Toten ist einem US-Pressebericht zufolge möglicherweise absichtlich ausgelöst worden. Flugdaten deuteten darauf hin, dass jemand im Cockpit die Boeing 737-800 bewusst habe abstürzen lassen, berichtete das "Wall Street Journal" am Mittwoch. Demnach seien entsprechende Befehle in die Steuerung eingegeben worden.
Das Blatt berief sich auf Quellen, die mit den vorläufigen Erkenntnissen der EU-Ermittler vertraut seien. Eine nicht genannte Person wurde mit den Worten zitiert: "Das Flugzeug tat, was ihm von jemandem im Cockpit befohlen wurde."
Chinas Luftverkehrsbehörde (CAAC) äußerte sich nicht inhaltlich zu dem Bericht. Die parteinahe Zeitung "Global Times", die häufig als Sprachrohr benutzt wird, berichtete unter Hinweis auf beteiligte Personen in den Ermittlungen der CAAC zusammen mit der US-Behörde für Transportsicherheit (NTSB), dass sie "keine betreffenden Informationen aus den Ermittlungen an Medien gegeben" hätten. Im April hatte die chinesische Behörde ähnliche Medienberichte noch als "Gerüchte" mit "falschen Informationen" zurückgewiesen.
Die Umstände des Absturzes, bei dem das Flugzeug steil zur Erde gestürzt war, hatten von Anfang an Rätsel aufgegeben. Es prallte nahe der Stadt Wuzhou in der südchinesischen Region Guangxi rund 300 Kilometer westlich der Metropole Guangzhou in eine hügelige Gegend. Die chinesischen Behörden haben bis heute nicht auf mögliche technische Probleme hingewiesen, so dass sich die Ermittler auf Aktionen der Piloten konzentrierten, schrieb das "Wall Street Journal". Es könnte aber auch jemand ins Cockpit eingedrungen sein und den Absturz absichtlich ausgelöst haben.
Nach der internationalen Luftverkehrskonvention unterstützt die US-Flugsicherheitsbehörde NTSB die von China federführend vorgenommenen Untersuchungen und analysiert auch die Informationen aus dem Flugschreiber.