Risse in den schwarzen Mauern: Wirtschaftsbund stellt Drexler in Frage
Einen Tag, nachdem sich der ÖVP-Landesparteivorstand hinter Christopher Drexler gestellt hatte, bekommen die schwarzen Mauern erste Risse: Der Wirtschaftsbund stellt ihn in Frage.
Der steirische Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk zog am Dienstag einen sportlichen Vergleich: "Ein Fußballtrainer, der nicht erfolgreich ist, wird genauso hinterfragt. Ein Parteiobmann, der nicht erfolgreich ist, genauso."
Es gäbe "keine Tabus", merkte Herk an. Grundsätzlich gehe es um eine Frage: Wie steigt die ÖVP bei den Gesprächen mit der FPÖ aus? Werde man Teil der Landesregierung oder nicht?
"Daraus muss man dann überlegen, wer kann das machen?", wurde der Kammerchef im ORF zitiert. Bei einer Pressekonferenz, in der es eigentlich um Forderungen zum "Wirtschaftsstandort Steiermark" ging, merkte Herk an: "Wenn in einem Unternehmen das Geschäft schlecht läuft, wird die Position des Geschäftsführers hinterfragt. Das ist in einer Partei nicht anders."
Herk soll laut Kleiner Zeitung bereits zuvor eine Nachricht an steirische Wirtschaftsbündler geschickt haben, worin festgehalten wurde: Drexler habe nur den Auftrag für Verhandlungen bekommen, danach sei "eine organisatorische und personelle Neuaufstellung" nötig.
Drexler selbst hatte am Montag nach der Vorstandssitzung offen gelassen, ob er in einer allfälligen blau-schwarzen Koalition Vizelandeshauptmann sein wolle.